Heute waren wir gleich zweimal in Heil. Gegen 15 Uhr fiel uns aus größerer Entfernung auf, dass drei Störche über dem Horst kreisten, da aber ein Storch auf dem Nest stand, machten wir uns weiter keine Gedanken. Wenn wir das grenzwertige Bild schon hätten auswerten können, wären wir sicher länger geblieben. Liegt da etwa ein verletzter Storch im Nest?
Gegen 19 Uhr bekamen wir die Anfrage, ob wir noch einmal zum Horst kommen könnten. Wir fuhren sofort hin und wurden darüber informiert, dass sich gegen 16 Uhr insgesamt 6 Störche einen heftigen Kampf auf dem Horst geliefert hätten. Dabei wurde unter anderem auch ein Jungstorch aus dem Nest geworfen. Wir fragten sofort nach dem toten Jungtier, das lag aber nicht mehr an der Fundstelle!?! Den Aussagen nach soll der Jungstorch bereits Federn und ein weißes Köpfchen gehabt haben. Demnach dürfte es sich nicht um den „ersten“ Storch sondern vermutlich um das überlebende Junge gehandelt haben.
In der Zeit bis ca. 20 Uhr flogen zwei Störche noch mehrfach das Nest an, wobei sich in unserer Anwesenheit nur einer auf einen Kampf mit dem auf dem Nest stehenden Storch einließ. Der wurde aber immer wieder abgewehrt und der verbleibende Storch verkündete laut klappernd seinen Sieg. Auf den Dächern dicht am Nest positionierte sich ein vermutlich vertriebener Storch.
Bei den Kämpfen flogen auch jetzt noch die Fetzen und um das Nest herum waren auf dem Boden mehrere Mäuse verteilt, wohl Futter, dass die Eltern vorsorglich im Nest bereitgelegt hatten.
Wir müssen also leider davon ausgehen, dass es auch in diesem Jahr keine Störche „geboren in Heil“ geben wird.
Drei Störche in der Nähe des Horstes in Heil am 10.06.2015 Foto: Günter P. Reinartz
Warum liegt da ein Storch flach im Nest?
Heil, 10.06.2015 Foto: Günter P. Reinartz
Angriffe aus der tief stehenden Sonne in den Rücken des Storches auf dem Nest. Heil, 10.06.2015 Foto: Günter P. Reinartz
Doch der Storch hat den Angriff bemerkt und wehrt ihn ab. Heil, 10.06.2015 Foto: Günter P. Reinartz
Erneuter Angriff. Heil, 10.06.2015 Foto: Günter P. Reinartz
Aber wieder erfolgreich abgewehrt. Heil, 10.06.2015 Foto: Günter P. Reinartz
Siegreiches klappern. Heil, 10.06.2015 Foto: Günter P. Reinartz
Alles muss raus! Heil, 10.06.2015 Foto: Günter P. Reinartz
Und Storchenfutter, dass überall herumlag. Heil, 10.06.2015 Foto: Günter P. Reinartz
Mittwoch, 10. Juni 2015
Heute am Mittag notierte ich im Werksgelände des Hammer Wasserwerkes mit einer angrenzenen Wiese:
2 Kiebitze, 1 Streifengans, 2 Nilgänse mit 13 (!) Pulli, 65 Kanadagänse + 4 + 4 Pulli sowie 7 Hybridpulli mit einer Graugans, 2 Rostgänse mit 6 Pulii ( Familie von der Kiebitzwiese!), 6 Höckerschwäne, 2 Schnatterenten (1:1), 8 Reiherenten, 22 (!) Graureiher, 1 Schwarzmilan sowie 1 Rotmilan. In dem Sandhaufen mit den Brutplätzen der Uferschwalben sind von den etwa 50 Röhren ca. 30 ständig beflogen. An einem Werksgebäude sind auch in diesem Jahr mindestens 27 Mehlschwalbennester belegt.
Anschließend konnte ich für den östlichen Teil der Kiebitzwiese u.a. folgendes notieren:
3 Kiebitze mit 2 Juv. sowie ein kleiner Trupp von 8 rastenden Kiebitzen, 2 Löffelenten (1:1), 44 Reiherenten, 1 Haubentaucher, 5 Zwergtaucher + 2 Pulli sowie mind. 1 Pulli auf einem Nest gehudert, erste Blässrallenfamilie mit 3 Pulli, 2 Höckerschwäne, 14 Nilgänse, 2 Graureiher, 2 singende Rohrammern am Flößergraben sowie das Turmfalkenpaar am Hochspannungsmast Nr.40.
Sandhügel mit Uferschwalbenkolonie im Hammer Wasserwerk....am 10.06.15 Foto: Gregor Zosel
Uferschwalbe in Brutröhre...am 10.06.15 Foto: Gregor Zosel
...Lage peilen....am 10.06.15 Foto: Gregor Zosel
Die gemähten Wiesen im und am Hammer Wasserwerk locken viele Graureiher an....am 10.06.15 Foto: Gregor Zosel
Eine Großfamilie bei den Nilgänsen im Hammer Wasserwerk...am 10.06.15 Foto: Gregor Zosel
Auch auf der Ruhr gibt es Nachwuchs. Hier eine Blässralle mit Jungvogel.....am 10.06.15 Foto: Gregor Zosel
Bei den Zwergtaucher haben nun 2 Paare erfolgreich gebrütet und führen ihre Jungen aus.....am 10.06.15 Foto: Gregor Zosel
Kiebitz nahe des Flößergrabens.....am 10.06.15 Foto: Gregor Zosel
Der erste rastende Trupp Kiebitze zeigt uns das beginnende Ende der diesjährigen Brutsaison bei dieser Art an.....am 10.06.15 Foto: Gregor Zosel
Heidelibelle am Aussichtshügel.....am 10.06.15 Foto: Gregor Zosel
Gleich nebenan sitzt ein Plattbauchmännchen.....am 10.06.15 Foto: Gregor Zosel
Sonnenbad eines Plattbauchweibchens.....am 10.06.15 Foto: Gregor Zosel
Azurjungfer in den Ruhrwiesen.....am 10.06.15 Foto: Gregor Zosel
Paarungsrad bei den Azurjungfern.....am 10.06.15 Foto: Gregor Zosel
Mittwoch, 10. Juni 2015
In der Nacht vom 09. auf den 10.06.2015 konnten bei der Kontrolle von Flächen im Ruhrtal und des Vogelschutzgebietes von Fröndenberg/Unna bis zur östlichen Kreisgrenze keine Wachtelkönige festgestellt werden. Im Bereich der Kleinen Wand rief aber immerhin eine Wachtel aus einem Feldgrasschlag – begleitet von drei noch vor der bürgerlichen Dämmerung am Morgen singenden Feldlerchen.
Am westlichen Ortsrand von Hemmerde verriet sich eine der beiden bereits von Gisbert Herber-Busch und Bernhard Glüer gemeldeten Waldohreulen-Bruten durch drei rufende Jungvögel. In den Hemmerder Wiesen neben zahlreichen rufenden Grün- und Laubfröschen auch noch zwei Nachtigallen und 6 Sumpfrohrsänger. Letztere Art war insbesondere im östlichen Teil des Vogelschutzgebietes mit mindestens 15 Nacht-Sängern aktiv – dafür aber nirgends singende Feldschwirle.
Über dem Elsebach im Naturschutzgebiet Elsebachtal in Schwerte war am 09.06.2015 um 22.15 und 22.19 Uhr kurz hintereinander jeweils eine balzfliegende Waldschnepfe auf unterschiedlichen Kreisbahnen zu beobachten – möglicherweise Vögel, die schon von O. Herrmann, U. und D. U. Ackermann beobachtet worden sind.
Die Waldschnepfen über dem Schwerter Süden waren schon zur Kartierung des Brutvogelatlas für den Kreis Unna eine der kniffeligen Vogelarten. Trotz einiger Abendexkursionen konnten aber 1999 und 2000 keine Vögel beobachtet werden – so blieb die Jagdstatistik damals der einzige Hinweis auf die Besiedlung der vielen nassen, bachbegleitenden Waldbereiche dort. Um so wertvoller jetzt der Nachweis durch die Schwerter Beobachter.
Mittwoch, 10. Juni 2015
Am späten Nachmittag eine singende Wachtel auf den Ackerflächen zwischen der Weidefläche westlich des Beverbaches und dem Stichweg der gen Norden in die Lippeaue führt. Westlich dieses Stichweges auf dem Maisfeld eine singende Feldlerche. Mehrere Schafstelzen auf den Gehölzen in diesem Bereich und im Getreide. Eine singende Rohrammer im Schilf (Kleingewässeranlage nördlich des Stichweges) sowie ein rufender Eisvögel die Lippe entlangfliegend.
Mittwoch, 10. Juni 2015
Heil: Heute war richtig Leben im Horst. Der Jungstorch wackelte von einem Nestrand zum anderen. Er versucht mittlerweile immer öfter mit seinen Flügelstummeln das Gleichgewicht zu halten. Auch ein sanftes drängen des Jungstorches gegenüber dem Altvogel konnte ich heute beobachten. Er pickte und zupfte immer wieder am Schnabel des Altstorches. Auch streckt er ab und zu ein Flügelchen von sich.
Oberaden: Im eigenen Garten heute morgen, wieder ein jagender Sperber.
Hier streckt der Jungstorch sein Flügelchen
am 10.06.2015 Foto: Kerstin Zenker
Sanftes Zupfen am Schnabel
am 10.06.2015 Foto: Kerstin Zenker
Sperber, kurz bevor er sich einen Haussperling holte
am 10.06.2015 Foto: Kerstin Zenker
Mittwoch, 10. Juni 2015