Zu den wenigen faszinierenden Eigenschaften von Schnee gehört es, dass er manchmal für uns sichtbar macht, was sich in unserer Abwesenheit oder während der dunklen Nachtstunden – von uns unbemerkt – aber trotzdem vielleicht in unserer unmittelbaren Nähe abgespielt hat: durch Spuren und „Trittsiegel“. So können wir mit etwas Übung sehen, wo nachts ein Fuchs vorbeigeschnürt ist, ob heimlich ein Marder ums Haus geschlichen ist oder ob doch noch einzelne Wildkaninchen den letzten Seuchenzug einer Myxomatose überlebt haben. Auch manch ein (seltener) Vogel kann sich durch Spuren im Schnee verraten.
Heute Morgen hatte ich im angetauten Schnee eine solche Spur, die mich zunächst stutzig machte – dann aber sehr erfreut hat. An einer Hecke am Rande des alten Golfplatzes (Frdbg.) war auf einer Länge von ungefähr 15 m der Schnee buchstäblich durchlöchert – mit Hunderten bleistiftdicker „Einstiche“ – jeweils beiderseits einer deutlichen Vogelspur. Auffällig dabei: es fand sich in den Fußabdrücken nur eine winzige Hinterzehe, wie es für Limikolen typisch ist. Nach dem Ausschlussprinzip scheint mir nur ein Urheber für dieses Spurenbild plausibel: hier hat offensichtlich eine Waldschnepfe im Schnee gestochert. Meine Hoffnung, sie noch am Boden sitzend aufspüren zu können (die Spuren waren sehr frisch!), erfüllte sich leider nicht – sie war bereits weg.
Nachmittags kam es noch am Nordrand von Frdbg.-Ostbüren zu einer Begegnung mit „DG“. (Vgl. Beobachtung vom: 28.11.2014).
Gegen 18.00 h rief sehr ausdauernd ein männlicher Uhu zunächst auf der Hohenheide (Frdbg.) – dann am Ostrand des alten Golfplatzes.
Hier erwartet man nicht unbedingt Limikolen - außer vielleicht eine Waldschnepfe..., 30.12.2014 Foto: Bernhard Glüer
...zwischen Hecke und Gehweg ist der Schnee merkwürdig perforiert wie ein Käse..., 30.12.2014 Foto: Bernhard Glüer
...sehr eng gesetzte Fußabdrücke deuten auf eine sehr langsame Vorwärtsbewegung..., 30.12.2014 Foto: Bernhard Glüer
...beidseitig der Fußabdrücke scheint der Schnee wie mit einer Pinzette säuberlich `seziert´ zu sein - Verdauungsspuren gibt es auch mehrfach, was für den Erfolg der Nahrungssuche spricht..., 30.12.2014 Foto: Bernhard Glüer
...deutlich erkennt man die nur winzig ausgebildete Hinterzehe, 30.12.2014 Foto: Bernhard Glüer
Zum Vergleich: der Abdruck eines Krähenfußes mit ausgeprägter Hinterzehe, 30.12.2014 Foto: Bernhard Glüer
So sieht es aus, wenn eine Amsel nach Fressbarem gesucht hat: sie dreht praktisch alles `auf links´, 30.12.2014 Foto: Bernhard Glüer
Erfreut sich weiterhin guter Gesundheit: der Mäusebussard `DG´ vor einer Windkraftanlage bei Ostbüren, 30.12.2014 Foto: Bernhard Glüer
Dienstag, 30. Dezember 2014
Wie im letzten Jahr werden auch an diesem 31. Dez. von 10 bis 12 Uhr und am 1.1. zur gleichen Zeit einige Beobachter im Kreis ihre Gartenvögel zählen. Aus dem Beitrag von Heino Otten vom 31.12.2013: „Der Tipp ist mehr als 20 Jahre alt und stammt von Prof. Standfuss aus Dortmund, der noch die Bombennächte über Dortmund erlebt hat und die Silvesternacht damit akustisch vergleicht. Seine Beobachtung, dass in der Silvesternacht alle “seine” Gartenvögel verschwinden und dann sukzessive durch ebenfalls verstörte und verscheuchte Tiere aus der Umgebung “ersetzt” werden, stimmt! Geht natürlich nur, wenn man Anhaltspunkte hat “seine” Vögel individuell (Aussehen, Verhalten) zu unterscheiden (sonst bleibt es immerhin bei sicheren quantitativen Aussagen und Verhaltensbeobachtungen). Schon wieder ein Plus für`s Futterhaus.“
Auch in diesem Jahr werde ich „meine Gartenvögel“ an Sylvester und Neujahr notieren. Bedingt durch die „Bombennacht“ werden es wohl wieder nicht „meine Vögel“ sein, die dann das Futterhaus besuchen, sondern aufgescheuchte Tiere aus der weiteren Umgebung. Seit Wochen beobachte ich das individuelle Verhalten „meiner“ Rotkehlchen, Braunellen und Zaunkönige, die inzwischen mit dem Futterhaus sehr vertraut sind, und zumindest bei einigen bin ich sicher, dass es Standvögel sind.
Grünfink am Futterhaus, Kamen 01.10.2014 Foto: Heino Otten
Dienstag, 30. Dezember 2014
Heute nachmittag standen auf den Lippewiesen in Lippholthausen 448 Graugänse und eine Blässgans. Nach einiger Zeit kamen aus Richtung Westen noch einmal gut 100 Gänse angeflogen, darunter etliche Kanadagänse. Daraufhin flogen fast alle Tiere vom Boden auf und begannen mit viel Geschrei über dem Gebiet zu kreisen. Nach und nach landeten sie dann wieder.
Dienstag, 30. Dezember 2014
Heute am Mittag notierte ich im Hammer Wasserwerk: 3 Pfeifenten, 1 Schellerpel, 1 Schnattererpel, ca. 20 Krickenten, ca. 30 Reiherenten, ca. 150 Stockenten, 1 Streifengans, 22 Rostgänse, 7 Kanadagänse, 1 Silberreiher, 1 Graureiher, 1 Gebirgsstelze sowie 1 Bachstelze.
Rostgänse und Stockenten im Hammer Wasserwerk.....am 30.12.14 Foto: Gregor Zosel
Krickenten wechseln zu einem benachbarten Filterbecken.....am 30.12.14 Foto: Gregor Zosel
Dienstag, 30. Dezember 2014
Seit mehreren Tagen ruft ein Waldkauz sehr ausdauernd auf dem Borker Friedhof!
Dienstag, 30. Dezember 2014