Unna: Turteltaube, Neuntöter, Kaminbär, 25.05.2014 (B.Glüer)
25.Mai 2014
In diesen Tagen hat es mich sehr gefreut, dass Marvin Lebeus, Gregor Zosel und für Schwerte auch Stefan Helmer Turteltauben gemeldet haben. Ihr einst allgegenwärtiges, röhrendes Gurren war für mich über viele Jahre fast so etwas wie „das Geräusch des Sommers“ in der heimischen Feldflur – bis zu dem katastrophalen Bestandszusammenbruch, der vor über 10 Jahren eingesetzt hat. Heute nun konnte ich dieses „Geräusch“ – Dank der Meldung von Marvin Lebeus – im „Babywald“ (UN-Kessebüren) auch mal wieder hören und von dem balzenden Täuberich einige Fotos machen.
Bei einer nur geringen Reproduktionsrate ist die unverändert starke Verfolgung dieses gern frei und auffällig dasitzenden Zugvogels rings um das Mittelmeer sicher ein wesentlicher Grund für das Verschwinden dieser Art bei uns. So bekommt die Beobachtung einer Turteltaube gerade am heutigen Tag (Europa-Wahl) fast Symbolcharakter. Auch die von Marvin Lebeus entdeckte Kessebürener Taube scheint nämlich Spuren von Schrotbeschuss aufzuweisen, so dass man sich doppelt freuen kann, dass sie grenzübergreifend den Weg zu uns gefunden hat. Hoffen wir mal, dass künftig ein starkes (nicht nationalstaatlich und rechtsradikal geprägtes) Europa – ebenfalls grenzübergreifend – Gesetze zum Schutz von Flora und Fauna (die es zum großen Teil schon gibt!) konsequent gestaltet und auch anwendet. In jüngsten Pressemeldungen konnte man leider lesen, dass allein auf Zypern in der letzten Saison mehr als 2 Mio. Zugvögel illegal gefangen, bzw. geschossen worden sind. Man geht sogar davon aus, dass trotz Verbote die Verfolgung (dank High-Tech-Fanganlagen) noch zugenommen und „industriellen Charakter“ angenommen hat (für Interessierte zum nachlesen: http://www.feelgreen.de/rotkehlchen-singvoegel-werden-opfer-von-wilderern-in-zypern/id_69574142/index).
Im Babywald auch die ersten Kaminbären und ein Neuntöter, der hier mit einer vielseitigen Insektenfauna sicher ein „Top-Revier“ hat.
Artikel gespeichert unter: Gesehen - Gehört