Fröndenberg / Unna: Steinschmätzer, Braunkehlchen, Kuckucke, neue Erfahrungen mit Kiebitz-Gelegeschutz, 27.04.2014 (B.Glüer)

27.April 2014

Östlich von Frdbg.-Bausenhagen, Am Neuenkamp, heute 11 (!) Steinschmätzer. Auch in der Strickherdicker Feldflur (Wilhelmshöhe) 6 Steinschmätzer und 2 Braunkehlchen. Im Hemmerder Ostfeld 5 weitere Steinschmätzer. Dort auch rege Balzaktivitäten der Kiebitze, die durch Feldbearbeitungen ihre Gelege verloren haben. – Interessant sind hier zwei Feldflächen mit Gelegeschutzmaßnahmen: auf einem Feld mit 3 Nestern hatte es Absprachen mit dem Landwirt gegeben, bei anstehenden Bearbeitungen sofort in Kontakt zu treten. In der vergangenen Woche wurde von einem Unternehmer dort Gülle ausgebracht, die anschließend eingearbeitet worden ist (gegrubbert). In diesem Falle sollte das Aussparen der Neststandorte bei der Bearbeitung bewusst unterbleiben, weil dadurch die Gelegestandorte einen auffälligen Inselcharakter bekommen (in der Vergangenheit hatte dies mehrfach zu Problemen mit Prädatoren geführt). Dieses Mal wurden vor der Bearbeitung die Eier aus den Nestern genommen, nach dem Grubbern an den ursprünglichen Neststandorten mit der Hand eine neue „Nestmulde“ angelegt und die Eier wieder reingelegt. Eines der 3 Nester war leider zu Beginn der Maßnahme bereits von Prädatoren geplündert – bei den verbliebenen 2 anderen Nestern gingen die Weibchen nach Beendigung der Störung auf die „neuen“ Nester!!! Der nächste Bearbeitungsschritt erfolgt erst Mitte Mai (Einsaat von Möhren) – bis dahin müssten bereits Küken laufen.
Auf dem zweiten Brutfeld wurde ein Nest für die bevorstehende Einsaat markiert – der Landwirt sparte dann das Nest aus. Auch hier wurde anschließend die Brut fortgesetzt. Persönlich halte ich die Neuanlage von Ersatznestern am alten Standort mit den zwischenzeitlich entnommenen Eiern für eine vielversprechende Schutzmaßnahme, die allerdings absolute Kooperation des Landwirts und ständige (telefonische) Abrufbarkeit eines Helfers erfordert, der die Aktion durchführt. – Im vorliegenden Fall standen alternativ 4 Helfer bereit, die telefonisch Kontakt hielten.

In Bönen (NSG Holzplatz) zunächst ein rufender Kuckuck – dann 2 weiträumig über das Gebiet nordostwärts – Richtung Mergelbergwald – abfliegende Exemplare. Da beide Vögel einen konstanten Flugabstand beibehielten (ca. 3 m), einer ständig rief, ohne aggressiv zu sein, kann vermutet werden, dass der zweite Vogel ein Weibchen war.

`Never ending story´: Kiebitzpaar beim x-ten Versuch, erfolgreich ein Nest anzulegen (Hemmerder Ostfeld), 27.04.2014 Foto: Bernhard Glüer

`Never ending story´: Kiebitzpaar beim x-ten Versuch, erfolgreich ein Nest anzulegen (Hemmerder Ostfeld), 27.04.2014 Foto: Bernhard Glüer

Hinsichtlich möglicher Prädatoren problematisch: bei der Feldbearbeitung ausgespartes Kiebitzgelege mit Markierung - leider etwas nah dran (ca. 1m), 27.04.2014 Foto: Bernhard Glüer

Hinsichtlich möglicher Prädatoren problematisch: bei der Feldbearbeitung ausgespartes Kiebitzgelege mit Markierung - leider etwas nah dran (ca. 1m), 27.04.2014 Foto: Bernhard Glüer

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