Fröndenberg / Unna: Rotdrosseleinflug, Goldregenpfeifer, Kiebitze, Grasfrösche, u.a. 15./16.03.2014 (B.Glüer)
16.März 2014
Trotz des derzeit eher ungemütlichen Wetters hält der Zuzug diverser Zugvögel an. Nach den ersten hier gemeldeten Hausrotschwänzen der letzten Tage sind inzwischen schon an vielen Stellen welche anzutreffen – bei Ostbüren gestern 4 Exmpl. nahe dem Pferdestall am östlichen Ortsrand. Im Hemmerder Ostfeld gestern 17 Wiesenpieper. Heute ebenda 4 Goldregenpfeifer und insgesamt 56 Kiebitze (38 als Rastvögel auf Senfstoppeln). Die Kiebitzbalz ist noch immer relativ verhalten, obwohl die Männchen schon ausgiebig Nestmulden drehen. Die bevorstehende Brutsaison startet in diesem Jahr unter völlig anderen Bedingungen und macht neugierig auf den Bruterfolg. Viele Bodenbearbeitungen auf potentiellen Brutflächen sind wegen des frühen Temperaturanstiegs schon jetzt abgeschlossen. Allerdings würden die Kiebitze sich vermutlich jetzt über Regen freuen – die Ackerflächen sind „staubtrocken“.
Auffällig in diesen Tagen ist auch der vermehrte Zuzug von Rotdrosseln. Östlich des Backenberges (Frdbg.-Frömern) hielten sich heute auf einer Dauergrünlandfläche in Waldrandnähe mehrere Hundert Exmpl. auf. Eine so große Ansammlung (~300-400 Individuen) habe ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Während mehr als hundert Vögel jeweils im Grün nach Fressbarem stocherten, war von den übrigen aus den Baumkronen des angrenzenden Waldrandes recht laut ein vielstimmiger Kollektiv-Gesang zu hören. Im Wassergewinnungsgelände bei Langschede ein weiterer Rotdrosselschwarm von > 100 Vögeln – ebenfalls mit Kollektiv-Gesang. Einige Dutzend flogen in einem Gehölz (eigentlich drosseluntypisch) immer wieder zwischen den Bäumen auf den Boden, um dort nach Nahrung zu suchen. Auch in der Hellkammer (Bausenhagen) war bereits gestern ein Rotdrosselschwarm von ~60 Vögeln. Auch im sogenannten „Babywald“ bei Unna-Kessebüren ~100 Rotdrosseln vergesellschaftet mit ~ 150 Wacholderdrosseln.
Im Wassergewinnungsgelände weiterhin bemerkenswert: 3 Waldwasserläufer, 13 Wiesenpieper, 7 Graureiher – auch noch 1 Silberreiher überhinfliegend, 2 Pfeifenten, 8 Schnatterenten, 4 Krickenten, 5 Tafelenten, ~25 Reiherenten, 2 Haubentaucher.
Vielerorts ist in diesen Tagen auch die Grasfrosch-Laichperiode fast abgeschlossen, während Erdkröten noch auf sich warten lassen. Für Grasfrösche hat im Hemmerder Schelk ein „Harvester“ (Holzvollernter) ausnahmsweise mal etwas Gutes mit seinen alles zermalmenden Rädern geschaffen: in den verdichteten Fahrspuren haben ~80 Paare in sich stauendem Wasser abgelaicht.
Artikel gespeichert unter: Gesehen - Gehört