Gestern im Wassergewinnungsgelände (Langschede) unter anderem: 2 Gebirgsstelzen, ~45 Bachstelzen, 21 Krickenten, 1 Eisvogel, 9 Rostgänse, 3 Grünschenkel, 2 Flussuferläufer, 3 Waldwasserläufer, 1 diesj. Flussregenpfeifer, 8 Graureiher, ~25 Kanadagänse und noch fütternde Uferschwalben im Kieshaufen. Im eigenen Garten – auf Bärenklaublüte – ein Moschusbock.- Ebenda in einer Birkengruppe 3 Birkenzeisige.
Heute vormittag – in dem schon von Hermann Knüwer geschilderten „Greifvogel-Treff“ bei Bausenhagen in offenbar exzellenter Thermik ~15 Rotmilane und mindestens 3 Schwarzmilane (diesj.) neben den von Hermann genannten Mäusebussarden und Turmfalken, die auch am Morgen schon am „Mäusebuffet“ waren. Auch 5 (!) Kolkraben gesellten sich hoch kreisend dazu.
Ein Highlight besonderer Art gab es im Süden von Ostbüren: 1 diesj. Kuckuck als ausdauernder Ansitzjäger. In erster Linie hatte er es auf Raupen von Kleinen Füchsen abgesehen, die (verpuppungsreif) immer wieder aus der Straßenrandvegetation über den Asphalt liefen. Dabei gewöhnte sich der noch recht arglose Jung-Kuckuck an diverse Störungen durch Trecker, Autofahrer, Feldarbeiter und einen „Paparatzi“, der aus dem Auto heraus „stundenlang“ fotografierte… – Wenn es ihm zu arg wurde, verschwand er in einem Obsthof, um dann nach einiger Zeit wieder an den bewährten Lauerplätzen Stellung zu beziehen. Auch schwärmende Ameisenköniginnen fanden sein Gefallen und schienen lohnende „Happen“ abzugeben. Unweit davon führte eine Rebhuhn-Mama mindestens 4 halbwüchsige Küken.
Im östlichen „Nachbarland“ (Hamm-Allen) am Nachmittag eine adulte Turteltaube auf einer Freileitung.
Grünschenkel im Wassergewinnungsgelände, 12.08.2012 Foto: Bernhard Glüer
Moschusbock in Frdbg.-Hohenheide, 12.08.2012 Foto: Bernhard Glüer
Diesjähriger Kuckuck auf hoher Ansitzwarte..., 13.08.2012 Foto: Bernhard Glüer
...oder mal auf einem Pfahl als Lauerposten..., 13.08.2012 Foto: Bernhard Glüer
...schon ist ein lohnenswerter Happen erspäht..., 13.08.2012 Foto: Bernhard Glüer
...wieder ist eine Raupe des Kleinen Fuchses Objekt der Begierde..., 13.08.2012 Foto: Bernhard Glüer
...punktgenaue Landung - die Raupe (rechts im Bild) ahnt nichts Böses..., 13.08.2012 Foto: Bernhard Glüer
...und: Happs (!)..., 13.08.2012 Foto: Bernhard Glüer
...für Kuckucke sind die `Borstentiere´ eine Delikatesse..., 13.08.2012 Foto: Bernhard Glüer
...ausschwärmende Ameisenköniginnen runden den Geschmack ab..., 13.08.2012 Foto: Bernhard Glüer
...die Feldwespe gehört nicht zum Beutespektrum, 13.08.2012 Foto: Bernhard Glüer
Montag, 13. August 2012
Nachstehend Digiskopiebelege aus den Röllingwiesen: Einmal von Sonntag Abend, 12.08.2012, 20 Uhr. Leider schon zu Dunkel. Abgebildet 5 von 6 Waldwasserläufern sowie zwei Knäkenten. Am 13.08.2012 hat sich deren Zahl auf 5 erhöht. Das letzte Bild ist vom 13.08.2012: Auch wieder in der Dämmerung (20 Uhr gemacht. Es zeigt diesmal allerdings 5 von ebenfalls 6 Bruchwasserläufern. Auch hier bei 40-facher Vergrößerung und 150 m Entfernung, natürlich ganz schön verrauscht und verwackelt. Nur durchs Spektiv konnte man den Unterschied aber gut erkennen. Augenstreifen hinterm Auge gesprenkelte Brust usw.
Waldwasserläufer in den Röllingwiesen am 12.08.2012 Digiskopie: Hans Joachim Göbel
Knäkenten in den Röllingwiesen am 12.08.2012 Digiskopie: Hans Joachim Göbel
Knäkenten in den Röllingwiesen am 12.08.2012 Digiskopie: Hans Joachim Göbel
Bruchwasserläufer in den Röllingwiesen am 12.08.2012 Digiskopie: Hans Joachim Göbel
Montag, 13. August 2012
Obwohl das Insektenjahr 2012 noch nicht vorüber ist, sieht die Halbjahresbilanz bei allen Ordnungen eher bescheiden aus. Bei den Tagfaltern fiel mir lediglich das relativ häufige Vorkommen von C-Album auf (Bestätigung A. Pflaume, mdl.).
Der Grabwespen-Spezialist Horst Woydak, Hamm, sieht die Situation ähnlich.
K.-H. Kühnapfel bestätigt (tel.) die geringe Artenzahl vor allem bei sozialen Faltenwespen. Befragt nach Libellen (tel.) bestätigen auch die Eheleute Postler und Dr. G. H. Loos die geringe Arten- und Individuenzahl, was vor allem für die früh fliegenden Arten zutrifft.
Auch für die Gattung Bombus sah es 2012 recht düster aus. Lediglich die Klassiker des Kreises Unna (B. terrestris, B. lucorum, B. hortorum, B. pascuorum, B. pratensis und B. hypnorum) waren – allerdings in geringerer Zahl als üblich – vertreten (eigene Beobachtungen, E. Bock, H. Woydak, A. Pflaume). Gleiches gilt für die entsprechenden Kuckuckshummeln.
Drastisch sieht`s bei den sozialen Faltenwespen aus. P. germanica ist bereits seit 20 Jahren auf dem Rückzug, aber Allerweltsarten wie P. vulgaris oder die im letzten Jahr so häufig fliegenden Feldwespen (P. dominulus) waren bislang eher Raritäten.
Zum Vergleich einige mir zugesandte Daten, bei denen es sich ausschließlich um Ortstermine zwecks Nestbesichtigung im Kreis Unna (und nicht Telefonate) handelt:
Mai – August 2011 Mai – Juli 2012
Geschwärmte Honigbienen: 2 x Geschwärmte Honigbienen: 3 x
Hornissen: 8 x Hornissen: 1 x
Wespen: 49 x (2x D. media, 2 x D. saxonica, 3 x P. germanica) Wespen: 2 x
Hummeln: 3 x Hummeln: 2 x
Ein Grund für den Insektenrückgang ist wahrscheinlich das regenreiche Frühjahr und der Frühsommer. Die 15 Tage Dauerfrost im Februar kommen nicht in Betracht, da darunter primär die Parasiten der überwinternden Insekten leiden.
Ein weiterer Grund, der sich aber auch in Imkerkreisen nur allmählich herumspricht, ist das von der Varoa-Milbe übertragene DWV (Deformed Wing Virus, Krüppelflügel-Virus). Die Varoa überträgt das Virus auf Drohnen und Königinnen, die dann flugunfähig schlüpfen. Das DWV überwintert auch in der Varoa.
Immer häufiger findet man aber auch Hummeln, die nicht von der Varoa parasitiert werden, mit verkrüppelten Flügeln. Erste Syrphiden wurden ebenfalls beobachtet. In Pennsylvania fanden Forscher das Virus auf Blüten im Pollen und damit wird das Virus zu einer Gefahr für alle Insekten (z.B. über 300 Solitärbienen-Arten in NRW), die ihre Brut mit Pollen versorgen.
Montag, 13. August 2012
Dort, wo es viele Mäuse gibt, stellen sich meist schnell viele Mäusefresser ein. So auch östlich Bausenhagen, wo auf einer schon vor ein paar Tagen gemähten Feldgrasfläche 15 Mäusebussarde, zwei Turmfalken und ein Rotmilan aus der Luft oder von den dort noch lagernden Heuballen aus nach Fressbarem Ausschau hielten. Ein diesjähriger Mäusebussard war gerade dabei, sich ein Heupferd einzuverleiben.
Gute Rundumsicht hat dieser Mäusebussard. Foto: Hermann Knüwer
Ortswechsel. Foto: Hermann Knüwer
Diesjähriger Mäusebussard beim Verspeisen eines Heupferdes. Foto: Hermann Knüwer
Montag, 13. August 2012
Heute Vormittag kreiste einige Minuten lang ein durchziehender Schwarzstorch über dem Beobachtungsturm der Ökologiestation. Er wurde mehrfach von einem Mäusebussard angegriffen.
Montag, 13. August 2012