Tagesarchiv für den 01. Juli 2012
Bei einem Spaziergang auf dem Standortübungsplatz waren neben wunderschönen blühenden, insektenreichen Wiesen auch einige Vogelarten zu sehen und zu hören: mind 3 singende Feldlerchen, 2,1 Neuntöter, 3 Gelbspötter, eine sehr hohe Goldammerdichte, ein Schwalben jagender Baumfalke.
Leider wurde meine Freude über diese schöne Landschaft durch das Verhalten der allermeisten Hundebesitzer getrübt. Anstatt auf den reichlich vorhandenen Wegen zu bleiben, liefen immer wieder Hunde und Menschen kreuz und quer durch die Flächen, Feldlerchenbruten habe ich schon nicht mehr für möglich gehalten.
Es bleibt zu hoffen, dass dieses Gebiet in absehbarer Zeit zum NSG ausgewiesen wird und endlich sein wahres Potenzial entwickeln kann.
Sonntag, 01. Juli 2012
Wie schon seit einigen Jahren üblich fallen auch jetzt wieder viele Blaumeisen in die Rosskastanie hinter meinem Haus ein, um die Larven der Rosskastanien-Miniermotte aus den Blättern zu klauben. Zeitweise kann man durchaus 20 bis 30 Vögel gleichzeitig im Baum sehen. Diese Art hat es offenbar gut verstanden (als einzige?), sich diese in Deutschland recht neue Ressource nutzbar zu machen. Zu Beginn der Saison kann man jedesmal feststellen, dass es den Meisen recht schwer fällt, sich an den großen Blättern vernünftig festzuhalten. Nach einigen Tagen haben sie dann aber genug Übung. Wie akrobatisch es dabei zugehen kann, kann man auf den Bildern erkennen. Auffällig ist, dass es sich immer überwiegend um Jungvögel handelt.
Ausgefeilte Technik: Diesjährige Blaumeise auf der Suche nach Rosskastanien-Miniermotten-Larven, 01.07.2012 Foto: Achim Pflaume
Ausgefeilte Technik: Diesjährige Blaumeise auf der Suche nach Rosskastanien-Miniermotten-Larven, 01.07.2012 Foto: Achim Pflaume
Ausgefeilte Technik: Diesjährige Blaumeise auf der Suche nach Rosskastanien-Miniermotten-Larven, 01.07.2012 Foto: Achim Pflaume
Sonntag, 01. Juli 2012
Gestern im Hemmerder Schelk noch ein diesjähriger – selbstständiger – Trauerschnäpper. Außerdem dort auf einem Waldweg jagend: eine Blaugrüne Mosaikjungfer, die sich nach kurzer Netz-Recherche als die „Libelle des Jahres 2012“ erwies. Interessant auch – das offensichtlich zeitige Flugdatum (noch im Juni – hatte sie an derselben Stelle auch schon Tage zuvor beobachtet) – laut Bestimmungsliteratur ist die Flugzeit erst ab Juli – Oktober.
Im Hemmerder Ostfeld füttern die Schwarzkehlchen weiterhin ihre Zweitbrut. In den Hemmerder Wiesen hält sich auch das dortige Paar weiter in den abgemähten Flächen auf, ohne dass erkennbar ist, ob sie eine Brut vesorgen. Überfliegend (gestern) – Richtung Südwest ziehend – 72 Kiebitze.
Nördlich von Bönen-Lenningsen gestern 1 balzendes Turteltaubenmännchen. Heute an der selben Stelle – zwar still und heimlich – aber zu zweit (!) erneut Turteltauben, so dass man eine Brut / Brutversuch annehmen kann. An der renaturierten Seseke eine singende Rohrammer. Der Verbund von Seseke-Aue und dem nahen Sandbachtal entwickelt sich zunehmend zu einem wertvollen Lebens- und Rückzugsraum: nahe dem Biohof Stemper – auf einer artenreichen Wiese ein regelrechtes Schwirren und Brummen von verschiedensten Insekten (viele Hummeln an blühendem Spitzwegerich Pollen sammelnd, auch diverse Heuschrecken, Raupennester von Tagpfauenaugen an Brennnesseln u.a.). Im Sandbachtal Kuckuck-Rufe von zwei Männchen, die ein ebenfalls rufendes Weibchen (kullernd) begleiteten. Das Trio demonstrierte ungewollt, dass Kuckucke in der Vogelwelt keine „Freunde haben“. Vor allem das Weibchen, das offensichtlich noch auf Nestersuche stets in Bodennähe war, wurde ständig attackiert und von sämtlichen Kleinvögeln bedrängt. Außerdem dort mindestens 5 Sumpfrohrsänger (noch singend), ein Teichrohrsänger und eine Rohrammer (beide ebenfalls singend).
H.Peitsch hat schon ein weiteres Kleinod in Bönen mit interessanten Arten erwähnt: das Sesekeregenrückhaltebecken, das seiner Vollendung entgegengeht und sich schon während der Bauphase als sehr wertvoller Lebensraum entwickelt hat. – Bei meinem heutigen Besuch kam ich unter anderem auf mindestens 14(!) Flussregenpfeifer (2 diesj.) – außerdem 1 Birkenzeisig in den mit Birken durchsetzten Randgehölzen. Ebenfalls 3 Birkenzeisige waren gestern in der Fröndenberger Innenstadt.
Im Wassergewinnungsgelände heute eine Überraschung der besonderen Art: zwei ca. 6 m hohe Sandhügel, die seit Jahren an einer Stelle im Gelände lagern und kürzlich zum Teil abgetragen worden sind, wurden innerhalb dieser Tage von Uferschwalben in „Besitz genommen“. Sie haben in kürzester Zei mehr als Hundert(!) Brutlöcher an drei Stellen gegraben! Auch diesjährige Jungvögel, die in Dränage-Röhren benachbarten Filterbecken erbrütet worden sind, interessierten sich für die Brutwand „aus zweiter Hand“. Außerdem erwähnenswert im Gelände: 2 Waldwasserläufer.
Männliche Blaugrüne Mosaikjungfer (Libelle des Jahres) im Hemmerder Schelk, 30.06.2012 Foto: Bernhard Glüer
Kuckuck-Weibchen (braune Morphe) im Sandbachtal, 01.07.2012 Foto: Bernhard Glüer
Kein schönes Bild - aber typisch: Kuckuck-Weibchen heftig attackiert (von einer Goldammer), 01.07.2012 Foto: Bernhard Glüer
Das mehrere Hektar große Gelände des Regenrückhaltebeckens an der Seseke in Bönen, 01.07.2012 Foto: Bernhard Glüer
Diesjährige Flussregenpfeifer - vom ähnlichen Sandregenpfeifer vor allem durch den fehlenden weißen Überaugenstreif gekennzeichnet, 01.07.2012 Foto: Bernhard Glüer
Lebensraum `aus zweiter Hand´, Steilwände in Sandhaufen von Uferschwalben besiedelt, 01.07.2012 Foto: Bernhard Glüer
Uferschswalben in der Wand - links eine diesjährige, 01.07.2012 Foto: Bernhard Glüer
Uferschswalben in der Wand, 01.07.2012 Foto: Bernhard Glüer
Uferschswalben in der Wand, 01.07.2012 Foto: Bernhard Glüer
Sonntag, 01. Juli 2012
Wie schnell sich die Vogelwelt in einem Gebiet ändern kann, zeigt der heutige Tag auf der Kiebitzwiese.
Während in den frühen Morgenstunden bei mir wenig los war, zeigte sich wohl etwas später bei Marvin Lebeus ein anderes Bild. Auch als nach dem Mittag Gabi und Martin Wenner mich von der Kiebitzwiese aus anriefen und mir von 3 Weißstörchen berichteten, hielt es mich nicht zu Hause.
So kann ich von der Kiebitzwiese von meinen 2 Besuchen folgende Zahlen notieren:
3 Weißstörche, die nach einem mehrstündigen Aufenthalt in Richtung südwest abzogen ( ein Storch rechts beringt), 4 Graureiher, 2 Kiebitze, 4 Waldwasserläufer, 11 Reiherenten mit 7 pullis und einige Hundert Stare. 14 Graugänse überflogen das Gebiet.
Im Hammer Wasserwerk hielten sich in den Morgenstunden folgende Arten auf:
23 Kiebitze, 2 Hohltauben, 1 Streifengans, 66 Kanadagänse, 1 Graugans, 4 Nilgänse mit 1 pulli+ 4 juv),
5 Reiherenten, 9 Lachmöwen sowie 4 Graureiher.
Das Neuntöterpaar zwischen Gut Scheda und Grünenbaum jagt nun gemeinsam und bringt Futter in einen Weißdorn, wo sich die hungrigen Jungvögel wohl befinden.
Am Ardeyer Küchenberg haben sich in diesem Jahr leider keine Uferschwalben in den Steilwänden eingefunden. Hier ein singender Baumpieper.
Ein neues Neuntöterevier habe ich bei der Nachsuche in den Mendener Ausgleichsflächen in den Ruhrauen entdeckt. Somit hat sich die Zahl in diesem Gebiet auf 2 Reviere erhöht.
Hier in einem Maisacker ein warnender Kiebitz, der ca. 40 Lachmöwen angriff, die hier auf den frisch gemähten Wiesen nach Nahrung suchten. Wohlmöglich führt ein Kiebitzpaar hier Junge. Ebenfalls aus dem Maisacker aufsteigend eine singende Feldlerche.
Drei Weißstörche ließen sich am heutigen Nachmittag auf der Kiebitzwiese beobachten..am 01.07.12 Foto: Gregor Zosel
Gemeinsame Gefiederpflege..am 01.07.12 Foto: Gregor Zosel
Reichlich Nahrung finden die 3 Störche hier auf der Vernässungsfläche vor..am 01.07.12 Foto: Gregor Zosel
Sollte der neue Storchenmast doch nicht umsonst aufgestellt worden sein?...am 01.07.12 Foto: Gregor Zosel
Vielleicht sehen wir einen der Störche hier auf der Kiebitzwiese als Brutvogel mal wieder !...am 01.07.12 Foto: Gregor Zosel
Auch der Graureiher bevorzugt nun die quakenden Wasserfrösche...am 01.07.12 Foto: Gregor Zosel
Wo am Vormittag noch die Bekassine frühstückte, stochert am Nachmittag ein Kiebitz im Schlamm...am 01.07.12 Foto: Gregor Zosel
Baumpieper am Ardeyer Küchenberg...am 01.07.12 Foto: Gregor Zosel
Auch in den Mendner Ruhrauen hat sich die Nachsuche nach Neuntötern gelohnt. Das Revier in der langen Hecke ist wieder besetzt...am 01.07.12 Foto: Gregor Zosel
Sonntag, 01. Juli 2012
In Werne-Holthausen entdeckten wir zufällig aus dem Auto eine Rohrweihenbrut in einem Getreidefeld. Zunächst sahen wir ein Weibchen bei der Jagd. Nachdem es Beute schlug,flog es ein Stück weiter in ein benachbartes Getreidefeld, kreiste einige Male,um dann plötzlich mit der Beute im Getreidefeld zu verschwinden. Kurz darauf tauchte es wieder auf, um erneut auf Beutesuche zu gehen.
Sonntag, 01. Juli 2012
Vom Vormittag kommen heute Beobachtungen aus 3 Gebieten:
Beobachtung Kiebitzwiese:
2 Reiherenten + 7 Jungvögel, 5 Stockenten, 4 Waldwasserläufer,
4 Kiebitze, 2 Graureiher + 2 überfliegend, 5 Bachstelzen,
3 Sumpfrohrsänger, 1 Kleiber, 2 Rohrammern, 2 Dorngrasmücken,
1 rufender Kuckuck, 1 jagender Mäusebussard, Hunderte Stare,
Überfliegend: 18 Graugänse, 4 Kormorane, 1 Nilgans
Außerdem ein sehr gefährdeter Gast: Die Bekassine
Beobachtung NSG Obergraben westlich Wickede:
5 Bläßrallen, 2 Stieglitze, 1 Feldlerche und eine Bisamratte der Baumaterial heran trägt.
Beobachtung Hemmerder Wiesen:
2 Wacholderdrosseln, 2 Zaunkönige, 1 Dorngrasmücke, 1 junge Mönchsgrasmücke, 2 Stieglitze + 2 Jungvögel, 1 jagender Turmfalke sowie einen weiblichen Fasan mit 5 Jungvögeln im Schlepptau.
Bekassine auf der Kiebitzwiese...am 01.07.12 Foto: Marvin Lebeus
Bekassine auf der Kiebitzwiese...am 01.07.12 Foto: Marvin Lebeus
Junge Mönchsgrasmücke in den Hemmerder Wiesen..am 01.07.12 Foto: Marvin Lebeus
Bisamratte mit Grünzeug auf dem Weg zum Bau im NSG Obergraben westlich Wickede...am 01.07.12 Foto: Marvin Lebeus
Sonntag, 01. Juli 2012
Im Industriegebiet Bönen konnte ich heute Morgen nur noch einen jungen Turmfalken feststellen, der aber nach kurzer Beobachtungszeit seinen Geschwistern nacheiferte und den Brutort verließ. Somit sind alle 5 Jungtiere ausgeflogen.
Im Renaturierungsgebiet der Seseke konnte ich 1 Waldwasserläufer, 2 Graureiher, 4 Nilgänse, 4 Reiherenten, mind. 10 Flussregenpfeifer, 1 Turmfalken und 2 Mäusebussarde (kreisend) beobachten. Bluthänflinge sind hier sehr häufig und eine Großfamilie Kanadagänse mit 12 Individuen ist auch ständig anwesend.
Sonntag, 01. Juli 2012