Die Wespenbussarde machen es zwar weiter spannend, doch in Bausenhagen gelang es zumindest, ein bisschen Licht ins Dunkle zu bringen. Ein über dem Rammbachtal kreisender Vogel ließ sich durch Rufimitationen (die typischen, klagenden Wespenbussardrufe lassen sich recht gut auf den Fingern pfeifen) auf Fotodistanz locken. Anhand gemachter Bilder wurde später deutlich, dass offenbar das Vorjahrespaar entgegen ersten Eindrücken doch wieder vor Ort ist – aber einen anderen Horstplatz hat. Südlich Priorsheide kreiste ein Männchen, das sich als das Männchen aus dem Eichholz / 2010 identifiziern ließ. Zu ihm stieß ein dunkles Weibchen, das möglicherweise auch die Partnerin vom Vorjahr ist. Der diesjährige Horstplatz scheint sich jedoch weiter nördlich – evtl. im Bausenhagener Schelk – zu befinden. Westlich Bönen tauchte in großer Entfernung ein heller Wespenbussard über dem NSG Lettenbruch auf und flog in südlicher Richtung – evtl. handelt es sich um den am Sonntag am Holzplatz fotografierten Vogel. Ebenfalls westlich Bönen – nahe einem kleinen Gehöft mit Viehzucht – 42 Rauchschwalben (überwiegend diesj.) auf einer Leitung. Bei Bönen-Flierich – über dem Kuhholz – 2 Schwarzmilane.
Vor der eigenen Haustür ein „Meister der Tarnung“ unter den Schmetterlingen – er heißt so wie er aussieht: Grünes Blatt (Geometra papilionaria).
Wespenbussardmännchen über Priorsheide (Frdbg.-Bausenhagen), 22.06.2011, Foto: Bernhard Glüer
Wespenbussardmännchen über Priorsheide (Frdbg.-Bausenhagen), 22.06.2011, Foto: Bernhard Glüer
Dasselbe Männchen mit Wabe im vergangenen Jahr auf dem Weg zum Vorjahreshorst, 18.08.2010, Foto: Bernhard Glüer
Ein dunkles Weibchen über Priorsheide - dasselbe (?) wie im Vorjahr, 22.06.2011, Foto: Bernhard Glüer
Das Männchen mit Schmetterlingsflug über Priorsheide, 22.06.2011, Foto: Bernhard Glüer
Noch immer neugierig landet es in einer Fichte, 22.06.2011, Foto: Bernhard Glüer
Viele grüne Blätter..., 22.06.2011, Foto: Bernhard Glüer
...eines davon wird groß geschrieben..., 22.06.2011, Foto: Bernhard Glüer
...Grünes Blatt (Geometra papilionaria), 22.06.2011, Foto: Bernhard Glüer
Mittwoch, 22. Juni 2011
Heute am frühen Morgen konnte ich auf der Vernässungsfläche der Kiebitzwiese neben unseren 2 Kiebitzjungen (fast erwachsen), 2 ad. Kiebitze, 2 Waldwasserläufer, 1 Flußregenpfeifer sowie ca. 20 Reiherenten, ca. 20 Stockenten und 2 Nilgänse ausmachen. Die Zilpzalps in der Ruderalzone haben ihre Jungen größtenteils flügge.
In der Hellkammer bei Bausenhagen ein singender Gelbspötter.
Flügger Zilpzalp auf der Kiebitzwiese am 22.06.11 Foto: Gregor Zosel
Flügger Zilpzalp auf der Kiebitzwiese am 22.06.11 Foto: Gregor Zosel
Flügger Zilpzalp auf der Kiebitzwiese am 22.06.11 Foto: Gregor Zosel
Goldammer am Koten auf der Kiebitzwiese am 22.06.11 Foto: Gregor Zosel
Rauchschwalbe beim Morgenputz bei Bausenhagen am 22.06.11 Foto: Gregor Zosel
Mittwoch, 22. Juni 2011
Am längsten Tag des Jahres – bei überwiegend bedecktem Himmel – ein Wespenbussard südlich von Bönen, in südwestlicher Richtung (Inertstoffdeponie / Kamen) unterwegs. Möglicherweise bieten die grasigen Hänge gute Möglichkeiten für Wespenvölker, ihre Nester in Erdlöchern zu bauen.
Am Abend – östlich der Deponie Frdbg.-Ostbüren eine gigantische Ansammlung von Mauersegerln (> 1000 Exmpl.) auf Insektenjagd – vor allem über einem Senffeld. Auch im vergangenen Jahr hat es an gleicher Stelle zu etwa der gleichen Zeit solche Massenansammlungen von Mauerseglern (ebenfalls über Senf) gegeben. Fotos zeigten später deutlich, dass es sich nicht um Wetterflüchtlinge, sondern um hiesige Segler handelte, denn viele hatten einen vollen Kehlsack mit Futter für Jungvögel. Es macht auch einmal mehr deutlich, dass Mauersgeler bei der Insektenjagd eine andere Taktik anwenden als etwa Schwalben, die mit einzelnen Insekten (Schnaken, Fliegen etc.) immer wieder zum Füttern die Jungen aufsuchen. Mauersegler suchen Massenaufkommen von geeigneten Nahrungstieren (Mücken, Blattläuse – im „Altweibersommer“ auch fliegende Kleinstspinnen etc.), die sie als „Luftplankton“ mit weit geöffnetem Schnabel – wie Blauwale in einem Krilschwarm – regelrecht abfischen. Dabei bilden sich Futterballen im Kehlsack mit 800 – 1500 Nahrungstierchen. Solche Protein-Pakete werden dann in Zeitabständen von bis zu 3 Stunden an die wartenden Jungvögel verfüttert.
Ein Baumfalke hatte das Spektakel mitbekommen und suchte auf seine Art hier seine Chance… – vergeblich (auch ein paar Rauchschwalben hatten ihn frühzeitig bemerkt und die „Bühne“ geräumt).
Im Hintergrund rief ausgiebig eine Wachtel.
Massenaufkommen von Mauerseglern bei Ostbüren, 21.06.2011, Foto: Bernhard Glüer
`Einer geht noch - einer geht noch rein...´, 21.06.2011, Foto: Bernhard Glüer
Im prall gefüllten Kehlsack werden bis zu 1500 Nahrungstierchen zu den Jungvögeln gebracht..., 21.06.2011, Foto: Bernhard Glüer
Ein auftauchender Baumfalke fegt durch sein Erscheinen die `Bühne´ leer - bis auf einen verwegenen Verfolger (Mauersegler)..., 21.06.2011, Foto: Bernhard Glüer
Der Baumfalke konnte trotz des Massenaufkommens von `Beutevögeln´ seine Chance nicht nutzen, 21.06.2011, Foto: Bernhard Glüer
Mittwoch, 22. Juni 2011
Aus Wien weist uns Robin Sandfort mit sommerlichen Grüßen auf einige interessante und vielleicht in einigen Fällen sehr hilfreiche Ergebnisse zum immerwährenden Thema „Vogelanprall an Glasflächen“ hin – die Wiener Umweltanwaltschaft hat 38 Prototypen von Vogelschutzgläsern auf ihre tatsächliche Eignung prüfen lassen.
Mittwoch, 22. Juni 2011