Nachdem an den traditionellen Stammplätzen (nördlich Ostbüren, nördlich Westhemmerde, Hemmerder Ostfeld) Rebhühner seit Wochen nicht mehr anzutreffen waren – heute gleich zwei stattliche Ketten zwischen den Windrädern bei Ostbüren (9 und 12 Exmpl.). Möglicherweise hat die Jagdsaison (auch wenn im Kreis Unna Rebhühner nicht geschossen werden…) bewirkt, dass die Feldhühner deutlich scheuer geworden sind. Bei Frömern ein vom Schneetreiben gezeichneter Turmfalke auf einem Begrenzungspfosten am Straßenrand – sämtliche vorbeifahrenden Autos ignorierend.
Im Wassergewinnungsgelände bei Langschede 2 Bekassinen, 2 Waldwasserläufer, 4 Bergpieper, noch 1 Bachstelze, 2 Kiebitze, 1 Gebirgstelze, 10 Höckerschwäne.
Besonders spektakulär jedoch war das urplötzliche Auftauchen eines diesj. Habichtweibchens, das vor meinen Augen in nur ca. 25 Metern Entfernung eine adulte Lachmöwe im flachen Wasser eines Filterbeckungs schlug und die zappelnde und schreiende Beute genauso schnell in eine nahe Gehölzgruppe trug. – Sehr adrenalinträchtig war für mich die ungewöhnliche Beobachtung auch deshalb, weil ich zuvor minutenlang links und rechts neben der einzelnen Möwe unten angefügte Fotos geschossen hatte und den Fotoapparat – vor dem entscheidenden Augenblick des Habichtjagdmanövers – auf den Beifahrersitz meines Autos abgelegt hatte…. – So konnte ich anschließend nur unscharfe Bilder von dem Habicht im Unterholz hinter dem Filterbecken machen, wo er die Möwe eilig rupfte. Als ich weiterfuhr bemerkte ich, dass er allen Grund zur Eile hatte, denn ein zweiter Habicht (adultes Weibchen) hatte den Vorgang beobachtet und flog nach meinem Verschwinden in das Gehölz – möglicherweise, um die geschlagene Beute zu übernehmen… – Rückblickend musste ich auch darüber staunen, dass das Jagdmanöver selbst ausgesprochen lässig gewirkt hat – die Möwe war vielleicht eine Minute vor der Attacke im Becken gelandet. Der Habicht schien sie beobachtet zu haben und war ihr wohl im dichten Schneetreiben gefolgt. Sein Zustoßen ist von der Möwe überhaupt nicht bemerkt worden – er „pflückte“ sie förmlich vom Beckenboden, ohne zu landen oder seinen Flug spürbar abzubremsen und flog nach einer Kehrtwende sehr flach über dem Beckenrand direkt in ein angrenzendes Dickicht.
Rebhühner nördlich von Ostbüren, 05.12.10 Foto: Bernhard Glüer
Turmfalke im Schneetreiben bei Frömern, 05.12.10 Foto: Bernhard Glüer
Zwei Bekassinen im Wassergewinnungsgelände bei Langschede, 05.12.10 Foto: Bernhard Glüer
Bekassine im flachen Wasser eines Filterbeckens, 05.12.10 Foto: Bernhard Glüer
Bekassine demonstriert eine nützliche Fähigkeit für die Nahrungssuche im Schlamm: sie kann ihre weiche und elastische Schnabelspitze weiter öffnen als den übrigen Schnabel, 05.12.10 Foto: Bernhard Glüer
Etwas untypisch: schwimmende Bekassine, 05.12.10 Foto: Bernhard Glüer
Kiebitz - nicht auf Grönland, sondern ebenfalls im winterlichen Wassergewinnungsgelände, 05.12.10 Foto: Bernhard Glüer
Kiebitz mit sehr viel kleinerer Bekassine, 05.12.10 Foto: Bernhard Glüer
Bergpieper im Wassergewinnungsgelände, 05.12.10 Foto: Bernhard Glüer
Habicht im dichten Unterholz mit der noch zappelnden Beute, 05.12.10 Foto: Bernhard Glüer
Habicht mit Lachmöwe in sicherer Deckung, 05.12.10 Foto: Bernhard Glüer
Waldwasserläufer im Wassergewinnugsgelände, 05.12.10 Foto: Bernhard Glüer
Sonntag, 05. Dezember 2010
In den Hemmerder Wiesen gelang mir heute ein Foto, das beide Silberreiher zeigt, die sich hier und der näheren Umgebung (vermutlich einen dieser beiden sah ich kürzlich im NSG Pedinghausen) „eingerichtet haben“. Zwei Sumpfmeisen fanden an den kahlen Ästen der Sträucher sowie in Brennnesselbeständen am Boden offensichtlich noch reichlich Nahrung.
Im Hemmerder Ostfeld konnte ich eine erste Kornweihe (ad. w) bei der Jagd beobachten (leider ist mir kein Foto gelungen).
Bei der Weiterfahrt zeigten sich dann einige Singvogelschwärme: im Rothen Feld ca. 30 Hänflinge sowie ein Trupp von ca. 15 Grünfinken, am Zusammenfluss von Sandbach und Seseke ca. 35 Stieglitze sowie mehrere Drosselschwärme an verschiedenen Stellen.
Im heimischen Garten am Südrand von Pelkum/Kirchspiel wurde die Winterfütterung in den vergangenen Tagen gerne angenommen – neben den verbreiteten Standvögeln taucht täglich ein Buntspecht „aus der Nachbarschaft“ auf, seit 3 Tagen kommt auch ein Eichelhäher, ca. 15 Feldsperlinge sind ständig zu Gast und über einen Bergfink und einen Kernbeisser habe ich mich besonders gefreut.
Silberreiher bei Unna-Hemmerde, 04.12.10 Foto: Armin Langer
Weiß auf Grün: Silberreiher bei Hamm-Pedinghausen, 26.11.10 Foto: Armin Langer
Sumpfmeise, 02.12.10 Foto: Armin Langer
Hänflinge, 26.11.10 Foto: Armin Langer
Grünfinken bei Unna-Hemmerde, 04.12.10 Foto: Armin Langer
Sonntag, 05. Dezember 2010
Heute zeigte sich eine große Gruppe Sperlinge im Garten und ich dachte zunächst, dass es sich wie gewöhnlich um „unsere“ Haussperlinge handelte. Allerdings waren es zu meiner Überraschung knapp 20 Feldsperlinge. Bisher waren es laut Aufzeichnungen maximal 6. Die Haussperlinge, die eigentlich die Stammgäste mit der größten Individuenzahl sind, haben sich heute dafür überhaupt nicht blicken lassen…
Sonntag, 05. Dezember 2010
Heute Mittag ein Trupp von Distelfinken auf dem Mühlenberg an den Kleingärten (Fröndenberg).
Sonntag, 05. Dezember 2010