Fröndenberg: Rebhühner, Bekassinen, Kiebitze, Waldwasserläufer, Bergpieper, Bachstelze, Gebirgstelze, Habichte, Höckerschwäne, Turmfalke (hart am Limit…!), 05.12.2010 (B. Glüer)
Nachdem an den traditionellen Stammplätzen (nördlich Ostbüren, nördlich Westhemmerde, Hemmerder Ostfeld) Rebhühner seit Wochen nicht mehr anzutreffen waren – heute gleich zwei stattliche Ketten zwischen den Windrädern bei Ostbüren (9 und 12 Exmpl.). Möglicherweise hat die Jagdsaison (auch wenn im Kreis Unna Rebhühner nicht geschossen werden…) bewirkt, dass die Feldhühner deutlich scheuer geworden sind. Bei Frömern ein vom Schneetreiben gezeichneter Turmfalke auf einem Begrenzungspfosten am Straßenrand – sämtliche vorbeifahrenden Autos ignorierend.
Im Wassergewinnungsgelände bei Langschede 2 Bekassinen, 2 Waldwasserläufer, 4 Bergpieper, noch 1 Bachstelze, 2 Kiebitze, 1 Gebirgstelze, 10 Höckerschwäne.
Besonders spektakulär jedoch war das urplötzliche Auftauchen eines diesj. Habichtweibchens, das vor meinen Augen in nur ca. 25 Metern Entfernung eine adulte Lachmöwe im flachen Wasser eines Filterbeckungs schlug und die zappelnde und schreiende Beute genauso schnell in eine nahe Gehölzgruppe trug. – Sehr adrenalinträchtig war für mich die ungewöhnliche Beobachtung auch deshalb, weil ich zuvor minutenlang links und rechts neben der einzelnen Möwe unten angefügte Fotos geschossen hatte und den Fotoapparat – vor dem entscheidenden Augenblick des Habichtjagdmanövers – auf den Beifahrersitz meines Autos abgelegt hatte…. – So konnte ich anschließend nur unscharfe Bilder von dem Habicht im Unterholz hinter dem Filterbecken machen, wo er die Möwe eilig rupfte. Als ich weiterfuhr bemerkte ich, dass er allen Grund zur Eile hatte, denn ein zweiter Habicht (adultes Weibchen) hatte den Vorgang beobachtet und flog nach meinem Verschwinden in das Gehölz – möglicherweise, um die geschlagene Beute zu übernehmen… – Rückblickend musste ich auch darüber staunen, dass das Jagdmanöver selbst ausgesprochen lässig gewirkt hat – die Möwe war vielleicht eine Minute vor der Attacke im Becken gelandet. Der Habicht schien sie beobachtet zu haben und war ihr wohl im dichten Schneetreiben gefolgt. Sein Zustoßen ist von der Möwe überhaupt nicht bemerkt worden – er „pflückte“ sie förmlich vom Beckenboden, ohne zu landen oder seinen Flug spürbar abzubremsen und flog nach einer Kehrtwende sehr flach über dem Beckenrand direkt in ein angrenzendes Dickicht.

Bekassine demonstriert eine nützliche Fähigkeit für die Nahrungssuche im Schlamm: sie kann ihre weiche und elastische Schnabelspitze weiter öffnen als den übrigen Schnabel, 05.12.10 Foto: Bernhard Glüer

Kiebitz - nicht auf Grönland, sondern ebenfalls im winterlichen Wassergewinnungsgelände, 05.12.10 Foto: Bernhard Glüer
Sonntag, 05. Dezember 2010