Fröndenberg / Unna: Mäuse jagender Merlin, viele Wiesenpieper, 28.09.2010 (B. Glüer)
Trotz des miesen Wetters, bei dem man sprichwörtlich „keinen Hund vor die Tür schickt“, bot ein abendlicher Ausflug in die heimische Umgebung doch eine ornithologische „Sternstunde“: nördlich von Bausenhagen gewährte ein (diesjähriger?) Merlin eine gute Stunde lang ungewöhnliche Einblicke in untypische Verhaltensweisen und zeigte dabei erstaunlich wenig Scheu. Zunächst tauchte er wie aus dem Nichts auf, als ich aus dem Auto heraus eine Feldflur mit dem Fernglas nach rastenden Vögeln absuchte und saß plötzlich weniger als 10 m entfernt auf einem Pfosten. Dann rüttelte er fast wie ein Turmfalke über einem Rapsstoppelfeld und hielt ganz offensichtlich nach Mäusen Ausschau. Zwischendurch suchte er immer wieder verschiedene Ansitze auf und erbeutete schließlich tatsächlich eine Maus, die an Ort und Stelle gekröpft wurde. Minuten später jagte er als Beuteschmarotzer einem von 3 Turmfalken, die in unmittelbarer Nähe ebenfalls jagten, eine gerade erbeutete Maus ab und verspeiste sie ebenfalls. Ein plötzlich auftauchendes, sehr forsch angreifendes Sperbermännchen bereitete dem „Spuk“ leider ein Ende. Einige Hunder Meter entfernt – auf einem anderen Rapsstoppelfeld – eine ungewöhnlich große Ansammlung von ca. 100 (!) Wiesenpiepern. Im Hemmerder Ostfeld, an der Straße Zum Dörgänger, fielen 26 Wiesenpieper zum Schlafen in eine Wiese ein.

Merlin auf Ansitzjagd - auf dem zweiten Pfosten, etwas unscharf, ein Turmfalke, dem der Merlin Minuten nach dieser Aufnahme eine Maus abjagt, 28.09.10 Foto: Bernhard Glüer
Dienstag, 28. September 2010