Fröndenberg / Unna: Grauschnäpper, Gartenrotschwanz, Bachstelzen, Rotmilane, Schwarz- und Braunkehlchen, Steinschmätzer, Beitrag zur Solitärbienen-Diskussion, 26.09.2010 (B. Glüer)

26.September 2010

Im Wassergewinnungsgelände bei Langschede kaum Wasservögel oder Limikolen (fast alle Filterbecken mit neuem Sand versehen – kaum Nahrung bietend), doch 2 Grauschnäpper auf Insektenjagd – einer erbeutete innerhalb weniger Minuten 3 (!) Weidenjungfern. Westlich von Ostbüren zahlreiche rastende Hausrotschwänze, mindestens 1 Gartenrotschwanz, auf einem Rapsstoppelfeld ca. 35 Bachstelzen. Ebenda 13 Rotmilane kreisend oder auf Hochspannungsmasten sitzend. Im Hemmerder Ostfeld, an der Straße Zum Dörgänger, 4 Schwarzkehlchen, 3 Braunkehlchen und 3 Steinschmätzer.
Jetzt möchte ich noch ein paar Bemerkungen zu der von V. Heimel angestoßenen Diskussion „Solitärbienen“ bzw. „Bienenhotel“ machen. Grundsätzlich hat er sicher Recht mit der Einschätzung, dass eine höhere Dichte an Brutkammern von Solitärbienen auch größere Aufkommen von Parasiten bzw. erhöhte Krankheitsrisiken nach sich ziehen. Doch teile ich nicht seine Interpretation des Oberbegriffs Solitär-Bienen. Die Namensgebung bezieht sich sicher nicht darauf, dass Solitärbienen keine Kolonien bilden – das tun sie nämlich sehr wohl, sondern es geht darum, sie von staatenbildenden Verwandten, wie Hummeln oder Honigbienen abzugrenzen, die zu Hunderten – oder im Falle der Honigbienen mit bis zu 70 000 Individuen ein Volk mit nur einem fortpflanzungsfähigen Weibchen (Königin) bilden. Bei den Solitärbienen sind hingegen alle Weibchen fortpflanzungsfähig, legen Brutkammern an, in denen sie dann jeweils ganz allein (solitär) ihren Nachwuchs versorgen. Da diese Brutkammern nur an bestimmten Plätzen angelegt werden können, die nicht beliebig zur Verfügung stehen, kann es unter Umständen durchaus zu sehr großen Koloniebildungen kommen. Stehendes Totholz mit geeigneten Fraßgängen von holzfressenden Larven wird oft von sehr vielen Solitärbienen unterschiedlicher Arten besiedelt. Solitärbienen, die ihre Brutkammern in die Erde graben, finden sich an sonnenexponierten, trockenen Erdhügeln mit spärlicher Vegetation manchmal zu Hunderten ein, um dort jeweils ganz allein (solitär) eine Brutröhre zu graben, in der sie ihren Nachwuchs versorgen – jedes Weibchen für sich allein, aber unter Umständen in Gesellschaft vieler Artgenossen, die dort das gleiche machen. – Leider ist unbestreitbar, dass viele Wildbienen (nicht nur die solitär lebenden Arten) in den letzten Jahren katastrophale Bestandseinbrüche erlitten haben, doch die Ursachen sind sehr komplex. Die Bienenhotels mögen auch ihre Tücken haben – sie sollten nicht überdimensioniert sein, doch ist ihr Nutzen meiner Meinung nach sehr viel größer als ein eventueller Schaden.

Grauschnäpper im Wassergewinnungsgelände bei Langschede, 26.09.10 Foto: Bernhard Glüer

Grauschnäpper im Wassergewinnungsgelände bei Langschede, 26.09.10 Foto: Bernhard Glüer

Grauschnäpper mit erbeuteter Weidenjungfer, 26.09.10 Foto: Bernhard Glüer

Grauschnäpper mit erbeuteter Weidenjungfer, 26.09.10 Foto: Bernhard Glüer

Schwarzkehlchen (m) im Hemmerder Ostfeld, 26.09.10 Foto: Bernhard Glüer

Schwarzkehlchen (m) im Hemmerder Ostfeld, 26.09.10 Foto: Bernhard Glüer

Schwarzkehlchen (m) im Hemmerder Ostfeld, 26.09.10 Foto: Bernhard Glüer

Schwarzkehlchen (m) im Hemmerder Ostfeld, 26.09.10 Foto: Bernhard Glüer

Schwarzkehlchen (diesj.) im Hemmerder Ostfeld, 26.09.10 Foto: Bernhard Glüer

Schwarzkehlchen (diesj.) im Hemmerder Ostfeld, 26.09.10 Foto: Bernhard Glüer

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