Tagesarchiv für den 16. August 2010

Kreis Unna/Südost-Polen (Kleine Urlaubsphilosophie): Blick aus dem Kreis Unna in den europäischen Osten, 16.08.2010 (B. u. P. Glüer)

Im diesjährigen Sommer(kurz-)urlaub trieb es mich nach einem kulturellen Einstieg mit meiner Frau in der Goethe-Stadt und dem Unesco-Weltkulturerbe Weimar (sehr lohnenswert!) wieder nach dem Motto „back to the roots“ in den Osten, wo ich auf Ursprünglichkeit und Unberührtheit noch weitgehend unverfälschter und urwüchsiger – aber doch noch mitteleuropäischer Natur hoffte. Bisherige Reisen haben mich gelehrt, dass man für dieses Ziel immer weiter nach Osten fahren muss… – Ein aktueller Reiseführer der Reihe „Marco Polo“ pries mein auserkorenes Reiseziel, die polnischen Waldkarpaten, an der Grenze zu Ukraine und Slowakei, als extrem dünn besiedelt, wild und ursprünglich an – mahnte jedoch auch, man müsse sich beeilen, wenn man noch die vom Pferd als Arbeitstier dominierte Landwirtschaft erleben wolle… – Nun: ich bin zu spät gekommen. Am Wochenende schieben sich über gut ausgebaute Straßen Autokarawanen in die „Bieszczady“ – so heißt der drittgrößte, grenzübergreifende Nationalpark Polens mit stabilen Beständen an Bären, Luchsen, Wölfen und Wildkatzen – und man teilt mit unzähligen – durchaus naturverbundenen, wanderlustigen Polen das Bedürfnis nach Einsamkeit. Gerade diese östlichste „Niedrig-Lohn-Region“ der EU hat in den letzten Jahren offensichtlich einen atemberaubenden Wandel erfahren. Die größtenteils der Selbstversorgung dienende, kleinstrukturierte Landwirtschaft ist für die junge Generation, die auf beneidenswert guten Straßen mit modernen Autos unterwegs ist, weitgehend bedeutungslos geworden. Felder liegen seit Jahren brach und haben sich teilweise zu endlosen Goldruten-Monokulturen verwandelt. Auch Weideviehhaltung ist unrentabel geworden, so dass zum Beispiel Störche, die nun mal Wiesen und Weiden brauchen, nur noch ausnahmsweise zum dörflichen Erscheinungsbild gehören. Als Tourist ist man letztendlich mit sehr gemischten Gefühlen unterwegs: man entflieht dem Zivilisationseinerlei, um anderswo einfache – aber letztendlich von Armut geprägte Ursprünglichkeit zu bestaunen. Stattdessen stößt man jedoch überall auf das nachvollziehbare Streben, genau diese Schlichtheit gegen eben jenen Wohlstand einzutauschen, der uns in die Lage versetzt, in ein Auto zu steigen und zu reisen – wohin wir wollen…
Neben der schlichten Einsicht, dass unberührte Paradiese auch anderswo weiter schrumpfen, hat die Reise einmal mehr den Blick dafür geschärft, dass wir Restnatur zumindest in verbleibenden Oasen – egal wo – egal wie groß oder klein – mit uns zur Verfügung stehenden Mitteln bewahren müssen.

Typische, gut ausgebaute Landstraße in Südost-Polen. Man beachte die ca. 4 m hohen Plexiglas-Lärmschutzwände, die kilometerlange Vogelfallen bilden und Anwohner wie in Käfigen erscheinen lassen, 15.08.10 Foto: Bernhard Glüer

Typische, gut ausgebaute Landstraße in Südost-Polen. Man beachte die ca. 4 m hohen Plexiglas-Lärmschutzwände, die kilometerlange Vogelfallen bilden und Anwohner wie in Käfigen erscheinen lassen, 15.08.10 Foto: Bernhard Glüer

Aus dem fahrenden Auto fotografiert: kleinparzellierte Feldflur mit brachliegenden Ackerflächen, die von Kanadischer Goldrute dominiert werden, 15.08.10 Foto: Bernhard Glüer

Aus dem fahrenden Auto fotografiert: kleinparzellierte Feldflur mit brachliegenden Ackerflächen, die von Kanadischer Goldrute dominiert werden, 15.08.10 Foto: Bernhard Glüer

Schreiadler auf einer Mähwiese in der Bieszczady / Südostpolen - fotografiert aus ca. 400 m Entfernung (äußerst scheu! - Flog beim Aussteigen aus dem Auto sofort ab!) 13.08.10 Foto: Bernhard Glüer

Schreiadler auf einer Mähwiese in der Bieszczady / Südostpolen - fotografiert aus ca. 400 m Entfernung (äußerst scheu! - Flog beim Aussteigen aus dem Auto sofort ab!) 13.08.10 Foto: Bernhard Glüer

Montag, 16. August 2010

Fröndenberg/Unna: Rohrweihen am 16.08.2010 (Gregor Zosel)

Heute am frühen Morgen ein Rohrweihenweibchen gaukelnd über den Feldern westlich des Ostbürener Windradparks. Am späten Nachmittag 2 weitere dj. Rohrweihen in der Feldflur zwischen Westhemmerde und Lenningsen. Ein Vogel zog dann in Südwestrichtung ab.

Montag, 16. August 2010

Bergkamen: NSG Beversee am 16.08.2010 (KlauN, Werne)

Heute konnte ich eine männliche Löffelente im Schlichtkleid beobachten sowie ein Paar Tafelenten, ebenfalls im Schlichtkleid. Eine Reiherente führte noch fünf Junge.
Drei Kormorane, zehn Nilgänse und drei Graureiher waren auch noch zu sehen.

Löffelente bei Bergkamen am 16.08.2010 Foto: KlauN Werne

Löffelente bei Bergkamen am 16.08.2010 Foto: KlauN Werne

Löffelente bei Bergkamen am 16.08.2010 Foto: KlauN Werne

Löffelente bei Bergkamen am 16.08.2010 Foto: KlauN Werne

Tafelente bei Bergkamen am 16.08.2010 Foto: KlauN Werne

Tafelente bei Bergkamen am 16.08.2010 Foto: KlauN Werne

Reiherente mit Jungvögeln bei Bergkamen am 16.08.2010 Foto: KlauN Werne

Reiherente mit Jungvögeln bei Bergkamen am 16.08.2010 Foto: KlauN Werne

Kormoran bei Bergkamen am 16.08.2010 Foto: KlauN Werne

Kormoran bei Bergkamen am 16.08.2010 Foto: KlauN Werne

Montag, 16. August 2010


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