Fröndenberg / Bönen / Hemmerde / Werl: Birkenzeisig, Landkärtchen, Wachtel, Rohr- und Wiesenweihe, riesiger Starenschwarm, Bemerkungen zum Schwerter Trauerfliegenschnäppervorkommen, 20.07.2010 (B. Glüer)

20.Juli 2010

Im Fröndenberger Bahnhofsviertel Birkenzeisig mit Fluggesang (ein wohl seit Jahren konstant besetztes Revier!?!). Im eigenen Garten endlich ein erstes Landkärtchen der Sommergeneration. Nördlich von Westhemmerde – nur wenige Meter neben dem Wirtschaftsweg „Zum Bröhl“ – um 19.05 Uhr eine rufende Wachtel in Weizen (meine erste!!). Bei Bönen-Bramey eine männliche Rohrweihe – wie Hermann Knüwer schon vermutet hat, scheinen sich Brutreviergrenzen aufzulösen und ein Umherstreifen oder auch schon Abwandern der Art einzusetzen. Jedenfalls hab ich vorher in dieser Region keine Rohrweihen gesehen… – Ein Erlebnis von besonderer Art bot sich gegen 21.00 Uhr im Gewerbegebiet bei Werl-Sönnern: dort versammelte sich ein geradezu gigantischer Starenschwarm zum Schlafen. Der Schwarm war so riesig, dass ein Abschätzen der Individuenzahl nicht mehr möglich war – vorsichtig könnte man vielleicht von 10 000 sprechen – doch es könnten auch dreimal soviele gewesen sein oder ein paar weniger. An der ATU-Halle griffen sie einen harmlosen Turmfalken in typischer Schwarmvogel-Manier an: zusammenballen, auseinanderdriften – bizarre Formen an den Himmel zaubernd! Während dieses Schauspiels war es in der Umgebung sehr still – dadurch war aus rund dreihundert Metern Entfernung das Flügelrauschen zu hören, dass bei dem Spektakel entstand – Gänsehautgefühl!!!
Beim Wegfahren (per Rad – deshalb leider keine Fotos) kam von Sönnern noch ein weiterer, kleiner Schwarm dazu – auch dieser bestand noch aus ca. 1500 Tieren! Gegen 21.30 Uhr im Hemmerder Ostfeld eine männliche Wiesenweihe jagend.
Bemerkenswert und höchst interessant find ich übrigens die sechs Trauerfliegenschnäpperreviere im Bahnwald bei Geiseke (von R. Wohlgemut und anderen nachgewiesen), die einen ja schon ins Grübeln bringen…. – was ist dort offenbar entscheidend anders und vor allem besser als im übrigen Kreis? – Die Kombination von Wasserlebensraum (vielseitige Insektenfauna!?), strukturreichem Mischwald – aber vor allem ein im Optimalbiotop großes Angebot von künstlichen Nisthöhlen (94 Stück!) könnten zusammen eine mögliche Erklärung für diese beneidenswerte Bestandsdichte sein. Als ich im Hemmerder Schelk bei einem der drei Paare dort feststellen musste, dass eine alte Zwergspechthöhle, die von dortigen Trauerfliegenschnäppern als Bruthöhle erkoren war, von anderen Spechten später zertrümmert worden ist, hatte sich mir auch schon die Frage nach dem klassischen, alten – leider (!) etwas verpönten – Meisenkasten gestellt…. Der Höhlenmagel ist sicher nicht das entscheidende Kriterium für den Rückgang des Trauerschnäppers – aber ein Manko für den spät ankommenden Zugvogel ist es sicher.

Birkenzeisig in Fröndenberg - nahe dem Bahnhof, 20.07.10 Foto: Bernhard Glüer

Birkenzeisig in Fröndenberg - nahe dem Bahnhof, 20.07.10 Foto: Bernhard Glüer

Landkärtchen der Sommergeneration in Frdbg.-Hohenheide, 20.07.10 Foto: Bernhard Glüer

Landkärtchen der Sommergeneration in Frdbg.-Hohenheide, 20.07.10
Foto: Bernhard Glüer

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