Tagesarchiv für den 09. Juli 2010

Fröndenberg / Menden: Windenschwärmer, Weinschwärmer, Brachfläche mit Feldlerchen u. Schafstelzen, Körperhygiene als interessante Verhaltensbiologie beim Igel, 09.07.2010 (B. Glüer)

In einem Gewerbegiet jenseits der Kreisgrenze (Bösperde/ Menden) eine hochinteressante Brachfläche mit artenreicher Ruderalflora, Heuschrecken, Distelfinken, futtertragenden Feldlerchen, Schafstelzen etc.
Am Abend interessante Sommerphänomene im eigenen Garten: ein (erster) Windenschwärmer an Blüten des Geißblattes (Invasionsfalter aus dem Mittelmeerraum), ebenda – und an Blüten von Seifenkraut insgesamt 3 (!) Mittlere Weinschwärmer. Einer dieser schönen und recht stattlichen Nachtfalter wurde vor meinen Augen zur Beute eines Teichfrosches, der zusammen mit einigen Grasfroschkollegen das Gartenteichufer aufgesucht hatte, um die blütenreiche Ufervegetation zu belauern, in der etliche Nachtfalter Nektar tankten.
Zunächst nur nebenbei fand auch ein laut raschelnder Igel meine Aufmerksamkeit, der mich dann jedoch durch ein absolut verblüffendes Verhalten in Erstaunen versetzte: er war minutenlang scheinbar umständlich – halb in Rückenlage – dabei, seine Körperflanken und Rückenpartien mit einem schäumendem Sekret einzuspeicheln. Nach einiger Zeit (meine Aufmerksamkeit galt eigentlich mehr den Nachtfaltern) wechselte er hektisch immer wieder seinen Platz. Dabei fiel mir auf, dass er gar nicht allein war – eine große (weibliche?) Erdkröte war (unfreiwillig) bei ihm – diese versuchte immer wieder, sich zu entfernen. Der Igel folgte ihr wie einem unartigen Kind und hielt sie mit seine Zähnen fest, als würde er nach Katzenart mit der armen Kröte spielen. Mehrmals packte er sie und trug sie meterweit mit sich. Trotz der mitleiderregenden Situation griff ich nicht ein, da mir klar war, dass das grausige Spiel mit der Kröte weitergehen würde, sobald ich im Bett liegen würde. Also ließ ich den Dingen ihren Lauf. Nachdem ich inzwischen fasziniert „meinen“ Windenschwärmer bestaunt hatte, war der Igel plötzlich weg – die Kröte kroch staksig und sichtlich mitgenommen über den Gartenweg. Ich sah sie mir nun mit Taschenlampe und Lesebrille genauer an, um zu ergründen, ob der Igel sie etwa als Beute hat fressen wollen. Ganz offensichtlich hatte der Igel etwas ganz anderes im Sinn: hinter beiden Augen waren die Ohrdrüsen der Kröte von den scharfen Zähnen des Igels verletzt – jedoch nur oberflächlich und nicht lebensbedrohlich. Es ist bekannt, dass Kröten wegen ätzender Körpersekrete eigentlich von den üblichen Fressfeinden gemieden werden. Der Igel schien es nun auf genau diese Drüsensekrete abgesehen zu haben. Dass Igel ihre oft parasitenübersäte Haut schäumend einspeicheln, hab ich schon mal in einer Fernsehdokumentation gesehen. – Dass sie sich dabei jedoch gezielt der „chemischen Keule“ von Mitgeschöpfen bedienen fand ich geradezu sensationell! – Bei manchen Vögeln gibt es ein ähnliches Phänomen: so weden zum Beispiel Ameisen in den Schnabel genommen und über das Gefieder gestrichen, um die zur Verteidigung eingesetzte Ameisensäure vermutlich ebenfalls zum Zwecke der Körperhygiene zu nutzen.

Futtertragende Feldlerche auf Brachfläche in Menden-Bösperde, 09.07.10 Foto: Bernhard Glüer

Futtertragende Feldlerche auf Brachfläche in Menden-Bösperde, 09.07.10 Foto: Bernhard Glüer

Futtertragende Feldlerche auf Brachfläche in Menden-Bösperde, 09.07.10 Foto: Bernhard Glüer

Futtertragende Feldlerche auf Brachfläche in Menden-Bösperde, 09.07.10 Foto: Bernhard Glüer

Schafstelze auf Brachfläche in Menden-Bösperde, 09.07.10 Foto: Bernhard Glüer

Schafstelze auf Brachfläche in Menden-Bösperde, 09.07.10 Foto: Bernhard Glüer

Schafstelze auf Brachfläche in Menden-Bösperde, 09.07.10 Foto: Bernhard Glüer

Schafstelze auf Brachfläche in Menden-Bösperde, 09.07.10 Foto: Bernhard Glüer

Schafstelze auf Brachfläche in Menden-Bösperde, 09.07.10 Foto: Bernhard Glüer

Schafstelze auf Brachfläche in Menden-Bösperde, 09.07.10 Foto: Bernhard Glüer

Freitag, 09. Juli 2010

Menden: Schwarzstorch am 09.07.2010 (Harald Maas)

Am 09.07.2010 um 7:15 Uhr ein Schwarzstorch. Sehr tief fliegend bei Lendringsen, zwischen Steinhausen und Oberrödinghausen).

Freitag, 09. Juli 2010

Kamen: Kläranlage Kamen am 09.07.2010 (Karl-Heinz Kühnapfel)

Kläranlage Kamen: der Brutverdacht der Schnatterente hat sich bestätigt, ein Weibchen führt 9 pulli. , 10 Lachmöwen darunter 1 Zwergmöwe im 1. Wi. oder 2. Sommerkleid, 9 Graureiher, nur 2 Teichrallen zu sehen. Blesshühner 5 Paare mit Jungen, 1,0 Reiherente noch keine Jg. zu sehen. 3 ad. Zwergtaucher, 2 ad. streiten sehr intensiv und einer davon führt noch 3 pulli ca 8 Tg. alt. 28 Kiebitze nur 2 dj. von Kläranlagenbrut, die 3 Paare in der Feldflur hatten keinen Erfolg, trotz dreimaliger Brut. 3 Waldwasserläufer, 2 Teichrohrsänger singend und warnend in Schilfbeständen. 25 immat. Stockenten noch ein Weibchen mit 8 pulli 5 Tg. alt, insgesamt 8 Schoofe in diesem Jahr.

Freitag, 09. Juli 2010


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