Holzwickede: Mauereidechsen – Juni 2010 (Jörg Repschlaeger)

27.Juni 2010

Durch den Bericht im Internet über die Mauereidechsenpopulation in Holzwickede von Herrn Schlusen, bin ich auf den Gedanken gekommen, vier beziehungsweise drei Jahre nach Beginn der Baumaßnahmen dort einmal vorbei zuschauen. Nach Recherchen im Internet mit Kartenmaterial und Luftaufnahmen hatte sich der Eindruck verstärkt, dass zwischen der großen Firma und den Einkaufsmärkten doch noch ein ziemlich großes Brachstück geblieben ist.
Bei meinem Besuch am Mittwoch, den 16.6.2010 sah die Realität doch ein wenig anders aus. Die gesamte Fläche war komplett bebaut, lediglich der Randstreifen zwischen Bahngleisen und Firmengelände von circa 5 m bis 10 m Breite war noch in ursprünglicher Struktur. Auch die den Gleisen abgewandte Seite war komplett zubetoniert, außer einem circa 2 m breiten Streifen zwischen Bürgersteig, Böschung und einige Meter tiefer liegenden Straße, gab es dort nichts, was Eidechsen auch nur annähernd einen Lebensraum bieten könnte.
Trotz anfänglicher Enttäuschung, sind wir (meine Assistentin und ich) dann doch in östliche Richtung parallel zu den Firmengeländen gelaufen. Die auf den Luftbildern dargestellten Flächen gab es so nicht mehr, sie waren vollständig mit Gebäuden oder betonierten Parkplätzen zugebaut. Einziges Grün, beziehungsweise ein Hauch von Natur sind dort einseitig strukturierte, schön ordentliche Gartenbeete, die der Präsentation der dort ansässigen Betriebe dient. Mehr nicht.
Nach einigen Metern auf dem Bürgersteig fiel uns unabhängig voneinander immer wieder auf, dass es im Gebüsch raschelte. Anfänglich haben wir das auf trockene Blätter und den Wind geschoben, bis dann doch eine erste Sichtung von Eidechsen möglich war. Allerdings nur aus einer Entfernung von einigen Metern und dann auch nur für einige Zehntelsekunden. Nichtsdestotrotz die Überraschung war perfekt.
Einige Meter weiter gelang es uns dann auch ein juveniles Tier zu fotografieren, was sich aber als sehr schwierig herausstellte. Die Lichtverhältnisse und vor allem die Ausrüstung lässt einfach keine besseren Fotos zu, sorry.
Danach hofften wir auf mehr und sind dann verbotenerweise mit Kamera im Anschlag auf eines der recht gut gesicherten Firmengelände gelaufen. Es hat immerhin eine halbe Stunde gedauert, bis der Werkschutz uns freundlich aufgefordert hat das Gelände zu verlassen. Natürlich wollte er wissen ob es sich um Werksspionage oder sonst etwas Ähnliches handelt, bis wir ihn überzeugen konnten, dass es um die Reste einer Mauereidechsenpopulation geht. Selbstredend haben wir uns beim Verlassen des Geländes nicht gerade beeilt und konnten so noch einige Fotos von adulten Tiere machen.
Bei dem nächsten Betriebsgelände haben wir dann ganz offiziell in dem pompösen Verwaltungsgebäude angefragt, ob wir uns hinter dem Gebäude, also genau zwischen Bahngleisen und Firmengelände, einmal umsehen dürften. Arroganz und Dekadenz ist für diese Reaktion eigentlich kein treffender Begriff mehr. Das man uns nicht sofort verjagt hat, hätte noch gefehlt. Also sind die bei Fressnapf in den Laden und nach einem kurzen Gespräch mit der Geschäftsführerin konnten wir durch ein Tor an der Seite des Gebäudes um dem Zaun der Bundesbahn so nah wie möglich zu kommen. Die Geschäftsführerin berichtete auch von mehreren Sichtungen und Funden, man hätte sogar schon Tiere eingefangen, die sich in dem Laden verlaufen hatten. Insgesamt haben wir in den 3 h unseres Aufenthalts sicherlich mehr als 20 Tiere gesehen, dabei sind die Tiere, die sich durch das anfänglich beschriebene Rascheln verraten haben, nicht mitgezählt.

Mauereidechse bei Holzwickede am 16.06.2010 Foto: Jörg Repschlaeger

Mauereidechse bei Holzwickede am 16.06.2010 Foto: Jörg Repschlaeger

Mauereidechse bei Holzwickede am 16.06.2010 Foto: Jörg Repschlaeger

Mauereidechse bei Holzwickede am 16.06.2010 Foto: Jörg Repschlaeger

Mauereidechsen-Lebensraum im Hochsicherheitstrakt bei Holzwickede am 16.06.2010 - leider nicht gegen Verbuschung gesichert Foto: Jörg Repschlaeger

Mauereidechsen-Lebensraum im Hochsicherheitstrakt bei Holzwickede am 16.06.2010 - leider nicht gegen Verbuschung gesichert Foto: Jörg Repschlaeger

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