Die drei Fröndenberger Junguhus haben sich weiter von ihrem Brutplatz entfernt – halten sich jedoch nach wie vor am Boden oder in geringer Höhe darüber auf. Dabei ist es sehr interessant, dass die gesamte Uhu-Familie sich äußerst heimlich verhält – auch Bettelrufe von den Jungen habe ich noch nicht gehört – und sie zu finden, ist bei jedem vorsichtigen Kontrollbesuch äußerst schwierig (oder auch mal unmöglich…), obwohl der Aktionsradius noch recht überschaubar ist. – Möglicherweise gibt es im Kreis Unna und darüber hinaus neben den bekannten Uhupaaren noch weitere, die noch niemand bemerkt hat… – Es gibt sicher noch geeignete Brutreviere. Das entscheidende Kriterium ist wahrscheinlich nur Ungestörtheit und gute Deckung. Beute findet ein Uhu vermutlich überall.
Bei Bönen-Lenningsen flog gestern die für mich dritte Hornissenkönigin im laufenden Jahr… – Hornissen und auch andere Wespen scheinen rar gesät zu sein, obwohl von der Gemeinen Wespe (P. vulgaris) bereits F1-Tiere unterwegs sind.
Die heutige Kontrolle der Mauseglerkolonie im Turm der Stiftskirche brachte interessante Ergebnisse: zunächst ist zu bemerken, dass mit 27 Paaren die höchste Brutpaarzahl seit Beginn meiner alljährlichen Kontrollen registriert werden konnte – immerhin ein Zeitraum von 14 Jahren! Weiterhin auffällig – im Gegensatz zum vergangenen Jahr sind alle Bruten etwa im selben Entwicklungsstadium (2009 gab es „Frühstarter“, die schon Anfang Mai mit der Eiablage begonnen hatten und eine große Zahl von Nachzüglern, die erst Wochen später nach Beendigung einer Kaltwetterphase zur Brut schritten). In diesem Jahr haben alle Paare spät begonnen – nämlich erst Ende Mai!!! – Das deckt sich mit eigenen Wetteraufzeichnungen, wonach es vom 2. -19.05 stets kälter als 15°C war (am 05.05 hatten wir sogar Bodenfrost!). In allen Nestern sind noch Eier oder frisch geschlüpfte Junge – bei einer Brutdauer von ca. 19 Tagen ergibt sich rechnerisch ein extrem später Brutbeginn für die laufende Saison!
Uhu-Mama hält Wache in Sichtweite ihres Nachwuchses, 16.06.10 Foto: Bernhard Glüer
Junguhu im Unterholz, 16.06.10 Foto: Bernhard Glüer
Junguhu auf Kraxeltour, 16.06.10 Foto: Bernhard Glüer
Junguhu im Profil.... Foto: Bernhard Glüer
.... und als Porträt, 16.06.10 Foto: Bernhard Glüer
Mauersegler mit Seglerlausfliegen auf künstlicher Schwegler-Nistschale in Brutnische, 17.06.10 Foto: Bernhard Glüer
Frisch geschlüpfter Mauersegler mit zwei Geschwistern im Ei,17.06.10 Foto: Bernhard Glüer
Donnerstag, 17. Juni 2010
Heute am Vormittag ein Neuntötermännchen in den Ruhrauen westlich der Bösperder Kläranlage. Nahe des Feuchtgebietes hat er dieses Jahr sein Revier. In der langen „Traditionsbruthecke“ zur Ruhr kein Neuntöter entdeckt. Im Feuchtgebiet der Ausgleichsflächen 2 singende Teichrohrsänger. Im Schilf ebenfalls mindestens 1 Rohrammer, und mehrere Dorngrasmücken. Am Ufer singende Sumpfrohrsänger. Im Gelände an 2 Hecken Gelbspötter vernommen. ein Grünspecht rief aus den nahen Pappeln. Aus dem Tümpel erklang das Gequake der Wasserfrösche. Auf der angrenzenden Ruhr ein Haubentaucherpaar mit mindestens 2 Jungen im Huckepack. In den Hochstauden am Ruhrufer eine große Zahl an Gebänderten Prachtlibellen und Azurjungfern. Schön an diesem Morgen der Ausblick auf die Fröndenberger Kirchen über das Mohnfeld im Vordergrund. In diesem Getreidefeld eine Schafstelze, die hier reichlich Nahrung fand.
Neuntöter zwischen Menden und Fröndenberg am 17.06.2010 Foto: Gregor Zosel
Haubentaucher zwischen Menden und Fröndenberg am 17.06.2010 Foto: Gregor Zosel
Graureiher zwischen Menden und Fröndenberg am 17.06.2010 Foto: Gregor Zosel
Graureiher zwischen Menden und Fröndenberg am 17.06.2010 Foto: Gregor Zosel
Hufeisen-Azurjungfer zwischen Menden und Fröndenberg am 17.06.2010 Foto: Gregor Zosel
Hufeisen-Azurjungfer zwischen Menden und Fröndenberg am 17.06.2010 Foto: Gregor Zosel
Fröndenberger Marienkirche hinter dem Mohn am 17.06.2010 Foto: Gregor Zosel
Donnerstag, 17. Juni 2010
Ich habe am 15.06. und am 17.06.2010, jeweils um 4.50 Uhr (ich bin Zeitungsbotin) einen Eichelhäher am Nordwall, Höhe Haus Nr. 10, beobachten können. Da ich sie sonst nur kenne, dass sie am Waldrand anzutreffen sind, hat es mich doch einigermaßen erstaunt – aber auch erfreut! Er scheint immer Richtung Schulhof RTG zu fliegen, bzw. in den Schulgarten der Kinder.
Donnerstag, 17. Juni 2010