Unna: Regen-Episoden im Hemmerder Ostfeld, 26.05.2010 (B. Glüer)
26.Mai 2010
Auch wenn das Regenwetter eher dazu geeignet ist, einem jeden Schritt vor die Tür zu verleiden, trieb mich die Neugierde auf die Hemmerder Kiebitze und die Frage, ob der Nachwuchs nun fliegen kann, doch hinaus. Die Jungkiebitze sehen ihren Eltern zwar immer ähnlicher, doch kommen sie noch nicht vom Boden hoch. Starkregen verbringen sie im hohen Raps neben der Kiebitzbrutfläche oder im Hafer auf der gegenüberligenden Seite des Feldes. Während einer ca. einstündigen Beobachtungszeit, in der tatsächlich kein Sparziergänger und nicht einmal Hundehalter (die müssen ja immer raus…) vorbeikamen, ließ sich aus dem trockenen Auto neben den Kiebitzen noch manch Interessantes beobachten. – So rief aus dem nahen Steinen offenbar der „Hemmerde-Kuckuck“ vom Vortag – einmal unterbrochen von dem glucksenden Ruf eines Kuckuck-Weibchens. Das Rufen verriet wie am Vortag ihre Route durchs Revier (das Männchen schien dem Weibchen zu folgen): von Steinen hinter der Bahntrasse rüber in die Hemmerder Wiesen.
Am Rande eines aus der Nutzung genommenen Ackerrandstreifens tauchte – sehr passend (!) – ein Rebhuhnpaar auf. Meine Anwesenheit schien sie trotz der kurzen Distanz nicht zu stören. Jeder Hühnerfreund hätte an den typischen Verhaltensmustern seine helle Freude gehabt – der Hahn (wie es sich für einen anständigen Hahn gehört…) stets wachsam im Hintergrund – alles souverän im Blick, während die Henne emsig nach Leckereien pickte und sich dabei absolut auf den stolzen Macho verließ. – Weil sie offensichtlich kein Gelege und keinen Nachwuchs versorgten und einen ausgesprochen entspannten Eindruck machten, kamen mir unwillkürlich die berühmten Hühnerkarikaturen von Peter Gaymann in den Sinn. – Originalton zu zwei Hühnern von P. Gaymann, die sich mit Sonnenbrillen über dem Schnabel lässig auf Badehandtüchern räkeln: „Wir wollten doch diesen Sommer jeden Tag ein Ei legen…“ (Antwort des zweiten Huhns): „Vergiss es!“
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