Hemmerde / Bönen / Fröndenberg: Erschreckende Zwischenbilanz der Feldlerchenkartierung, Waldwasserläufer, Bekassinen, Rauchschwalben, Kolkrabe an Aas, Grasfroschlaich, 27.03.2010 (B. Glüer)
27.März 2010
Für mich doch überraschend: das Ergebnis des ersten Kartierungsabschnitts / Feldlerche übertraf eigentlich noch die schlimmsten Befürchtungen! – Wenn der Feldlerchengesang als die Stimme der Feldflur gilt, so haben wir im Bönener Süden bereits den „stummen Frühling“, den einst Rachel Carson in ihrem Buch prophezeit hat. Der gesamte Süden von Bönen – von Flierich über Lenningsen, Bramey ist fast völlig feldlerchenfrei. Die Kartierungsempfehlung, nur die Häufigkeitsstufen anzugeben und keine Einzelreviere zu zählen sollte ja Arbeit erleichtern – erwies sich hier jedoch als überflüssig. An zwei Stellen (südöstlich von Flierich und südwestlich von Bramey, an der Ortsgrenze zu Lünern, waren 2 bzw. 3 Feldlerchenreviere – an allen anderen Stellen herrschte bedrückende Stille in der Felflur! Zur Sicherheit, um methodische Mängel auszuschließen, hatte ich vor Beginn der Kartierung und am Ende eine „Feldlerchenhochburg“ (Hemmerder Ostfeld – dort mehr als 20 Reviere) aufgesucht, um die Sangesfreudigkeit, Einfluss von Wind oder fernem Verkehrslärm als mögliche akustische Störquellen zu testen… – Zusätzlich habe ich in allen potentiellen Revieren eine Klangattrappe eingesetzt – im Test bei Hemmerde war die Reaktion morgens und mittags hervorragend.
Erfreuliches „Beiwerk“ – 4 Rauchschwalben über der renaturierten Sesekeaue bei Lenningsen, im Sandbachtal ca. 250 Ballen Grasfroschlaich, 3 Bekassinen und 2 Waldwasserläufer. An der B 1 bei Unna-Stockum erwies sich heute ein Feldhase, den ich vorgestern frischtot von der Fahrbahn gezogen und aufs Feld geworfen hatte, als willkommenes Mahl für einen Kolkraben, zwei Rabenkrähen und einen Mäusebussard.
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