Zählung Sesekerenaturierung östlich Klärwerk Kamen geschlossene Schneedecke starker Frost, Flusslauf eisfrei: 55 Stockenten, 20 Nilgänse, 3 Blessrallen, 1 Graureiher 11 Krickenten, 1 Kormoran, ein munterer Waldwasserläufer trotz -11° C, 1 Sperber M bedrängt von Rabenkrähen.
Mittwoch, 27. Januar 2010
In den Mittagsstunden ein westwärts ziehender, adulter Rauhfußbussard im Hammer Süden, die B 63 in Höhe von Kump querend. Zur gestrigen Meldung eines vermeintlich vorjährigen Rauhfußbussardes auf der Blumenthaler Haar gibt es nach eingehendem Studium des vorliegenden Bildmaterials einige sehr interessante Hinweise. Der Mauserzustand des fraglichen Vogels weist zwar Merkmale des Jugendgefieders auf, jedoch auch die eines mehrjährigen Männchens. An zwei Stellen wird dies besonders deutlich: im Großgefieder des offenen Flügels sieht man, dass mindestens drei Armschwingen unvermausert sind – also aus dem Jugendgefieder stammen. Die übrigen Armschwingen sind im zweiten Kalenderjahr dieses Vogellebens bereits gemausert (erneuert) worden – das gilt auch für die Schwanzfedern, die eine doppelte Endbinde zeigen, wie sie erst ab dem zweiten Lebensjahr auftreten. – Daraus ergibt sich zwingend, dass der abgebildete Vogel aus dem Jahr 2008 stammen muss.
Die Altersfrage ist bei den nur unregelmäßig auftretenden Einflügen von Rauhfußbussarden deshalb nicht uninteressant, weil bei allen aktuell vorliegenden Meldungen bisher ausschließlich adulte Männchen beobachtet worden sind (mindestens 8 verschiedene Exemplare!). Normalerweise sind jedoch vor allem Jungvögel an Migrationsbewegungen beteiligt. Dieser scheinbar widersprüchliche Umstand erlaubt spekulativ unteschiedliche Deutungen. – Am plausibelsten erscheint folgende: da Rauhfußbussarde abhängig vom Nahrungsangebot (Lemminge) in manchen Jahren gar nicht – in guten Jahren sehr erfolgreich brüten (7 oder sogar 8 Junge pro Paar!), scheint es zur Zeit so zu sein, dass die einwandernden Rauhfußbussarde reproduktionsarme Jahre hinter sich haben und „überalterte“ Bestände bilden. Dass die wenigen „Alten“ trotzdem relativ zahlreich bei uns unterwegs sind, mag außerdem ein Hinweis darauf sein, dass in den Herkunftsländern die aktuelle Nahrungssituation sehr bedrohlich sein muss.
Linker Flügel des Rauhfußbussardes vom Vortag (Blumenthaler Haar) - deutlich erkennt man im unteren Bereich mindestens 3 sehr helle und ungebänderte Armschwingen des Jugendgefieders, 26.01.10 Foto: Bernhard Glüer
Die doppelte Schwanz - Endbinde ist typisch ab dem zweiten Lebensjahr eines Männchens, 26.01.10 Foto: Bernhard Glüer
Mittwoch, 27. Januar 2010
Die beiden von B. Glüer entdeckten und fotografisch dokumentierten Rauhfußbussarde auf der Blumenthaler Haar trieben sich auch heute auf der sogenannten „Weihenwiese“ herum. Zuvor schon konnte ein Ex. dieser Art im Bereich Neuenkamp im Fröndenberger Osten beobachtet werden. Eine Nachsuche nach „Rauhfüßen“ im Gerlingser Feld und der Ruhner Feldflur erbrachte keine Begegnungen mit dieser Art. Wohl aber wurden im Ruhnerfeld 2 weibchenfarbene Kornweihen angetroffen, ein weiteres „braunes“ Ex. jagte auf der Blumenthaler Haar. Dort übrigens auch ein rastender adulter Wanderfalke in einem Apfelbaum. Während der gesamten Ausfahrt zwischen Fröndenberg und Gerlingsen wurden nur zwei Turmfalken angetroffen. Bei einem der beiden handelte es sich um ein vorjähriges Weibchen.
Turmfalke bei Fröndenberg am 27.01.2010 Foto: Werner Prünte
Turmfalke bei Fröndenberg am 27.01.2010 Foto: Werner Prünte
Turmfalke bei Fröndenberg am 27.01.2010 Foto: Werner Prünte
Turmfalke bei Fröndenberg am 27.01.2010 Foto: Werner Prünte
Mittwoch, 27. Januar 2010