Unna- Hemmerde: Überprüfung von Brutverdachtsfällen des Wespenbussards, 29.12.2009 (B. Glüer)
Der heimliche Wespenbussard als eine der interessantesten, hoch spezialisierten Vogelarten wird als Brutvogel bei uns sicher manches Mal übersehen. Ebenso wird sicher vielfach das regionale Verschwinden dieser Art übersehen. – Jetzt im Winter ist eine gute Zeit, Brutverdachtsfälle aus dem Sommer zu überprüfen. In den unbelaubten Baumwipfeln sind Greifvogelhorste jetzt sehr auffällig und die Horste des Wespenbussards sind an charakteristischen Merkmalen relativ sicher zu erkennen. Die meisten Horste, die man jetzt sieht, sind wohl vom Mäusebussard oder hier und da vom Habicht. Die Bauaktivitäten von Habicht und Mäusebussard liegen vor allem im März, was zur Folge hat, dass die zum Bau verwendeten Zweige, die stets in Baumkronen frisch gebrochen werden, unbelaubt sind. Der Wespenbussard baut als Zugvogel erst Ende Mai und bricht dabei stets Zweige mit Blättern ab. Die Blätter trocknen später und bleiben oft noch Jahre an den Zweigen hängen. Deshalb findet man im gesamten Horstaufbau auch jetzt im Winter am Wespenbussardhorst Zweige mit trockenen Blättern. Das Suchen nach Brutplätzen während des Sommers in dicht belaubten Bäumen ist nicht nur relativ aussichtslos, sondern stellt auch eine empfindliche Störung für die relativ scheuen Wespenbussarde dar. Das gezielte Suchen jetzt im Winter könnte jedoch den einen oder anderen Verdachtsfall absichern und eröffnet gleichzeitig Möglichkeiten für eventuelle Schutzmaßnahmen – etwa bei anstehenden Durchforstungen.
Dienstag, 29. Dezember 2009