Fröndenberg: Wespenbussarde mit Bruterfolg, Tagesbilanz des Beringungscamps Frömern vom 9.08.2009 (G. Zosel, W. Prünte)

09.August 2009

Einem ununterbrochen rufenden Wespenbussard, der immer wieder den Kleinen Schelkwald östlich von Fröndenberg-Frömern anflog, gelang es schließlich, aus dem genannten Waldstück zwei (offensichtlich die eigenen) Jungvögel herauszulocken und zu einem gemeinsamen Flug in das Buschholz-Gelände südlich von Frömern zu bewegen. Damit ist endlich einmal wieder für Fröndenberg der Nachweis einer erfolgreichen Brut dieser Art geglückt. Schon B. Glüer hatte vermutet, dass sich der „wespenreiche Sommer 2009“ günstig auf die Nachwuchssituation dieser Art auswirken könnte. Heute übrigens noch eine singende Amsel in Fröndenberg-Frömern.
Im Beringungscamp wurden 79 Vögel markiert und untersucht: 2 Nachtigallen, 3 Feldschwirle, 21 Teichrohrsänger, 3 Sumpfrohrsänger, 2 Schilfrohrsänger, 7 Dorngrasmücken, 1 Mönchsgrasmücke, 1 Rotkehlchen, 38 Feldsperlinge, 1 Gartenbaumläufer.
Der Rohrsänger-Zug in der zurückliegenden Nacht hielt sich in Grenzen, wie die recht bescheidene Zahl von 21 Fänglingen am Morgen „danach“ ausweist. Allerdings erwies sich in dieser witterungsmäßig sehr „schwierigen Zugnacht“ (Vollbedeckung und teilweise Nieselregen-Situationen nördlich und östlich von uns) wieder einmal, dass sich beim Teichrohrsänger offensichtlich die Altvögel von den Unbilden des Wetters noch am wenigsten beeindruckt zeigen: Ihr Anteil an der heutigen Fang-Stichprobe für diese Art lag bei mehr als 80 Prozent und damit ungewöhnlich hoch. Altvögel ziehen also „fast um jeden Preis und bei jedem Wetter“, nur um so schnell wie möglich in die afrikanischen Mausergebiete zu gelangen, um das arg zerschlissene, zu einem Überlebensproblem gewordene Gefieder gegen ein neues austauschen zu können. Jungvögel können sich mit ihrem relativ frischem Gefieder für die Reise ins Winterquartier hingegen Zeit lassen und dabei auf die Zugnächte mit den besten Witterungsbedingungen zurückgreifen. Für sie ist die schnelle Erneuerung des Gefieders nicht so dringlich…

Unterschiedliche Färbungsvarianten des Feldschwirls, zwei mehrjährige Hände und zwei diesjährige Vögel bei Fröndenberg-Frömern am 09.08.2009 Foto: Gregor Zosel

Unterschiedliche Färbungsvarianten des Feldschwirls, zwei mehrjährige Hände und zwei diesjährige Vögel bei Fröndenberg-Frömern am 09.08.2009 Foto: Gregor Zosel

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