Fröndenberg: Sumpfrohrsänger, Goldammer, Schafstelze und Blutbär am 24.06.2009 (H. Knüwer)

24.Juni 2009

In der offenen Feldflur nördlich der Wilhelmshöhe wurden 2001 zwei Ackerflächen (1,1 ha und 1,8 ha) für Naturschutzzwecke erworben und dauerhaft aus der Nutzung genommen, um vor allem rückläufige Arten der offenen Feldlandschaft zu fördern. Auf beiden Ackerbrachen hat sich im Laufe der Jahre eine reichhaltige Fauna und eine noch immer lückige, artenreiche Flora eingestellt (keine Bodenbearbeitung bis Ende 2008). Erstaunlich war die auf beiden Flächen immer stärker ins Gewicht fallende Ausbreitung von Gehölzen, dem erstmalig und versuchsweise auf einer der beiden Teilstücke durch Einsatz einer Kreiselegge mit einigem Erfolg begegnet wurde. Auf dieser weitgehend gehölzarmen Brachfläche haben auch in diesem Jahr wieder Feldlerchen, Schafstelzen und möglichweise auch zwei Rebhuhnpaare gebrütet. Die Wertigkeit für Insekten (insbesondere Schmetterlingsarten wie u.a. auch der Blutbär) ist nicht minder groß. In der zweiten, drei Jahre lang nicht gemulchten Fläche nehmen mittlerweile mannshohe Strauchweiden einen Großteil der Fläche ein. Mehrere Sumpfrohrsängerpaare und auch Goldammern brüten hier aktuell. Wer ist nun wichtiger, Feldlerche und Blutbär oder Sumpfrohrsänger und Goldammer? Alle drei Vogelarten zeigen abnehmende Bestandstrends. Die Entscheidung wird wohl zu Gunsten der offenen Feldflur ausfallen, weil mit dem Grunderwerb das Ziel verfolgt wurde, die Arten der offenen Ackerlandschaft zu fördern und nicht, eine Feldholzinsel und letztlich eine Waldfläche entstehen zu lassen. Die Arten der lückigen Gebüsche werden also nach der für das kommende Winterhalbjahr vorgesehenen Gehölzbeseitigung zumindest vorübergehend das Nachsehen haben.

Artikel gespeichert unter: Gesehen - Gehört


Seiten

Kalender

Juni 2009
M D M D F S S
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930  

Aktuelle Artikel