Fröndenberg/Hamm: „Nordischer“ Sandregenpfeifer, Flussregenpfeifer, Uferläufer, Rostgänse, Kanadagänse, Distelfalter-Einflug vom Feinsten, Schwarzmilan, Dorngrasmücken, Grauschnäpper am 18.05.2009 (W. Prünte)

18.Mai 2009

Ein Sandregenpfeifer-Weibchen der Rasse tundrae (mit deutlich dunklerem Mantel als ein benachbarter Flussregenpfeifer) rastete heute in einem Filterbecken von Gelsenwasser in Fröndenberg. Der Vogel mit braunschwarzer Ohrzeichnung bzw. braunschwarzem Brustring war sehr zutraulich. Im Gelände auch noch ein Flussuferläufer und 2 Männchen der Schnatterente, aber auch 2 4 bzw. 5 Junge führende Kanadagans-Paare.
In einem still gelegten Filterbecken brüteten heute weiterhin die bereits auf der OAG-Seite gemeldeten 2 Paare des Flussregenpfeifers. Gelsenwasser verzichtet in den nächsten Wochen bewusst darauf, das still gelegte Filterbecken zu säubern, was den Verlust der beiden Bruten bedeutet hätte. Ein herzliches Dankeschön für diese großartige Geste, die auch in einem zweiten Fall dem Schutz einer bedrohten Vogelart gilt: Gelsenwasser wird auch den Sandberg „schonen“, in dem sich in den letzten zwei Wochen weit mehr als 50 Uferschwalben-Paare zur Einrichtung der Kinderstuben „eingegraben“ haben. Eigentlich wird der Sand zum Auffüllen der Filterbecken benötigt, die u. a. das Industriegebiet mit Trinkwasser versorgen. „Wir holen uns jetzt den Sand an anderer Stelle“, bemerkte ein Werksangehöriger heute dazu, „die Uferschwalben sollen in Ruhe groß werden können“.
Über Gelsenwasser zogen heute 2 Wespenbussarde in Richtung NW. Am Fröndenberger Küchenberg hält weiterhin ein Paar Flussregenpfeifer die Stellung…
Am Ostrand der „Grube“ Küchenberg, auf einem Dammgelände, singen 3 Dorngrasmücken. Der Damm für sich hat nur eine Gesamtgröße von knapp einem ha – eine Siedlungsdichte dieser Art in diesem Bereich also von etwa 3 Paaren/ha?! Das ist eine sagenhafte, die Wirklichkeit im Kreisgebiet nicht widerspiegelnde Siedlungsdichte. Flächenzählungen der Dorngrasmücke ergeben nämlich ganz andere Dichtewerte: Heute fanden sich auf 3 Quadratkilometern (immerhin 300 ha!) ländlich strukturierter Fläche in Hamm-Opsen insgesamt gerade mal 16 Reviere dieser Grasmücken-Art, obwohl die Nachsuche mit Hilfe einer Klangattrappe (und damit besonders effizient) erfolgte…
Bei Opsen übrigens ein Schwarzmilan – und auf Maisfeldern wenigstens 7 zumeist „versprengte“ Kiebitz-Brutpaare.
Das wirklich Beeindruckendste des Tages war nicht die Begegnung mit dem Sandregenpfeifer, sondern das Miterleben eines (für mich) beispiellosen Einflugs des Distelfalters: Bereits am Morgen zählte ich mehr am Rande der ornithologischen Erfassungen 30 wandernde Falter dieser Art auf Hammer Gebiet. Heute am Nachmittag zogen am Gelsenkirchener Wasserwerk in nur 2 Stunden mehr als 200 Ex. dieser Art „durch“.

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