Feldflora und Feldfauna im Kreis Unna – der Schutz von Kiebitz und Co.

22.März 2009

Aktueller Nachtrag: Noch bis zum 30.06.2009 hat der Kreis Unna die Möglichkeit eingeräumt, ein Vertragsnaturschutzpaket zum Schutz des Feldlebens abzuschließen. Der mögliche Standardvertragsentwurf beinhaltet die Anlage von Selbstbegrünungs-Parzellen/Ackerbrachen, die etwa 1 ha (oder vielleicht auch größer) sein sollten, nur einmal im Jahr vor dem 15.03. gepflügt werden dürfen und müssen und nicht bestellt oder eingesät werden. Dafür gibt es jährlich – 5 Jahre lang – eine Prämie von 892 Euro/ha.
Es gilt jetzt also in den nächsten Tagen (!) vorrangig in den Konzentrationsflächen der Feldvögel und Feldflora Landwirte zu finden, die in den Vertragsnaturschutz einsteigen wollen – 892 Euro/ha sind da durchaus wettbewerbsfähig.
Der Schutz von Kiebitz und Co. beginnt im Juni und nicht erst im März! Machen Sie also bitte mit und rühren Sie in den nächsten Tagen noch mal die Werbetrommel für das Vertragsnaturschutzpaket zum Schutz des Feldlebens, sprechen Sie Landwirte an und benachrichtigen Sie im Erfolgsfall die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Kreis Unna.

1999, also vor 10 Jahren, hat die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Kreis Unna zum ersten Mal die Brutverbreitung des Kiebitzes kreisweit untersucht. 2003 und 2008 ist diese Kartierung flächendeckend im Kreis Unna wiederholt worden – mit ernüchternden Ergebnissen. Der Brutbestand der Art ist von etwa 380 Paaren 1999 auf ca. 250 Paare in 2008 gesunken – eine Abnahme um mehr als ein Drittel in nur 9 Jahren.

Dichte und Bestand des Kiebitzes im Kreis Unna 1999 und 2008

Dichte und Bestand des Kiebitzes im Kreis Unna 1999 und 2008

Ursache dieser negativen Bestandsveränderung ist die immer noch zunehmende Intensivierung der landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsmethoden. Und der Kiebitz steht dabei nur als Symbol für die ganze Feldlebensgemeinschaft. Ackerwildkräuter sind gleichermaßen von den Auswirkungen betroffen, wie auch die übrigen Tierarten der Agrarlandschaft.

Auch im Kreis Unna hat sich daher der Naturschutz – wie auch in den Nachbarkreisen Coesfeld und Soest – Gedanken darüber gemacht, wie ein Schutz der inzwischen auf den Roten Listen weit oben rangierenden Arten längerfristig aussehen und etabliert werden kann. Eine kurze Zusammenfassung dieser Gedanken steht als PDF-Datei im Download-Bereich der OAG zum Herunterladen bereit.

In den nächsten Wochen wird es das Ziel der OAG sein, möglichst viele Mitstreiter dafür zu finden, dass auch im Kreis Unna der Feldflora und -fauna ein Platz im Instrumentenkästchen des Naturschutzes eingeräumt wird. Dazu wollen wir versuchen, dass – unter Zuarbeit des ehrenamtlichen Naturschutzes – der Kreis Unna und die Naturförderungsgesellschaft eine befristete Projektanlaufstelle einrichten, die die zur Verfügung stehenden Instrumente des Naturschutzes in diesem Bereich bündelt und langfristig etabliert.

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